Wenn es morgens später hell und abends früh dunkel wird, werden Fahrradfahrer und Fußgänger oft übersehen. Da beide Verkehrsteilnehmer kein schützendes Blech um sich haben, sind die Folgen oft dramatisch: In Baden- Württemberg verunglückten im vergangenen Jahr 8.739 Fahrradfahrer und 3.971 Fußgänger. Das geht aus der Pressemeldung der BGV hervor.
"Kinder sind die schwächsten Verkehrsteilnehmer"
"Kinder sind die schwächsten Verkehrsteilnehmer. Mangelnde Erfahrung und geringeres Reaktionsvermögen führen zu einer besonderen Gefährdung", informiert Michael Ludwig, Abteilungsdirektor Kraftfahrt beim BGV. Kinder sehen den Straßenverkehr nach seinen Angaben mit anderen Augen als Erwachsene. Sie setzten die Lichter der Autos mit Augen gleich und glaubten deshalb, auch vom Fahrer des Wagens gesehen zu werden.
Im Dunkeln oder bei Nebel und Regen seien die Kleinen jedoch oft erst ab einer Entfernung von 30 Metern zu erkennen. Bei regennasser oder glatter Straße verlängere sich auch noch der Bremsweg und es komme zu Unfällen. "Deshalb sollten Kinder im Winter immer helle Kleidung mit Reflektoren tragen", rät Ludwig. "Auch der Schulranzen sollte mit reflektierenden Streifen ausgestattet sein. Zusätzlich kann man den Kleinen sogenannte Blinkis, kleine Reflektoren in Tierform, umhängen oder an der Kleidung befestigen", so der Experte weiter. Mit solchen Reflektoren ausgestattet, seien die Kinder schon aus über 150 Metern gut zu erkennen und die Autofahrer könnten rechtzeitig reagieren.
"Eltern sollten zudem die Verkehrssicherheit, vor allem aber die Lichtanlage der Fahrräder regelmäßig überprüfen und mit den Kindern an verkehrsarmen Plätzen das richtige Verhalten im Straßenverkehr üben", so Ludwig. Hilfreich sei außerdem, den Kindern einfach einmal mit dem Rad hinterher zu fahren, so dass eventuelle Unsicherheiten erkannt und anschließend in aller Ruhe erklärt werden könnten.