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Karlsruhe: Umfrage: 100. Todestag von Konrad Duden - ist der heutige "Duden" in seinem Sinne?

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Umfrage: 100. Todestag von Konrad Duden - ist der heutige "Duden" in seinem Sinne?

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    Konrad Alexander Friedrich Duden wurde am 3. Januar 1829 in Gut Bossigt bei Wesel geboren. Er war Gymnasiallehrer und später auch Rektor. Konrad Duden starb am 1. August 1911 in Sonnenberg. Der Lehrer bemühte sich darum eine einheitliche deutsche Schriftsprache zu entwickeln. Denn damals hatte jede Schule, jeder Verlag und jedes Amt seine eigene Schriftsprache. Nach dem Prinzip "man schreibt wie man spricht" wollte er es für jeden möglich machen, sich schriftlich auszudrücken.

    Aus den Bemühungen Dudens entstand am 7. Juli 1880 der "Urduden". Das 187 seitige Nachschlagewerk wurde unter dem Namen "Vollständiges Orthographisches Wörterbuch der deutschen Sprache" veröffentlicht. Es sollte eigentlich der Schulbildung dienen, war aber mit seinen Umfang von 27.000 Stichwörtern auch für den Gebrauch außerhalb der Schule geeignet.

    Gehören Anglizismen in den Duden?

    Deswegen fand das Wörterbuch auch Anwendung bei Setzern, Druckern und Korrektoren. Sie zogen das Buch bei orthografischen Fragen zu Rat. Konrad Duden führte mit seinem Nachschlagewerk, in Deutschland und im gesamten deutschen Sprachraum, die einheitliche Schriftsprache ein. Dies war bis dahin trotz staatlicher Bemühungen nicht möglich gewesen.

    Die aktuelle 25. Auflage des Rechtschreibklassikers verzeichnet 135.000 Stichwörter. Darüber hinaus sind darin mehr als 500.000 Beispiele, Bedeutungserklärungen sowie Angaben zu Worttrennung, Aussprache, Grammatik, Stilebenen und Wortherkunft zu finden. Viele fremdsprachige Wörter, vornehmlich Anglizismen, haben Einzug in das Nachschlagewerk gehalten. Und manchem Nutzer, der den "Duden" durchblättert, könnte das eine oder andere Wort sehr umgangssprachlich vorkommen.

    Eintagsfliegen kommen nicht in den Duden

    Wörter, wie "hirnen", scheinen nicht wirklich im deutschen Sprachgebrauch verankert. Trotzdem hat der Begriff, der so viel heißen soll wie "nachdenken", einen eigenen Eintrag auf Duden-Online. Auch englische Wörter, für die es ein deutsches Wort gibt, tauchen darin auf. Beispielsweise kann das englische Wort "Know-how" problemlos durch Wort "Fachwissen" oder "Kenntnis" ersetzt werden.

    Angelika Böhm sagt über Modeerscheinungen in der deutschen Sprache, dass Begriffe wie "Schland" witzige, kreative Verkürzung von Deutschland seien. Dies sei jedoch nicht ausschlaggebend für die Aufnahme in die Nachschlagewerke des Verlages, ebenso wenig wie die Schönheit eines Wortes. "Der Begriff muss sich vielmehr als fester Bestandteil der deutschen Sprache etabliert haben. Eintagsfliegen haben im Allgemeinen keine Chance, in den Duden aufgenommen zu werden", sagte Böhm.

    Heutiger Duden im Sinne des Erfinders?

    In einer Pressemitteilung verkündetet die Gesellschaft für deutsche Sprache, dass 65 Prozent der Teilnehmer, einer von ihr in Auftrag gegebenen Umfrage, den Verfall der deutschen Sprache fürchteten. Was sie als Verfall der deutschen Sprache ansehen ist für Professor Rudi Keller Teil des Sprachwandels. Der Professor im Ruhestand schreibt, dass kein Anlass zu Sorge bestünde. Die deutsche Sprache sei nicht in Gefahr, denn die Sprache befinde sich im ständigen Wandel. Auch das heutige Deutsch sei durch zahlreiche kommunikative Akte unserer Vorfahren entstanden.

    Wir wollen in unserer heutigen ka-news-Umfrage von Ihnen wissen: 100. Todestag von Konrad Duden - wäre der heutige "Duden" noch in seinem Sinne? Stimmen Sie ab!

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