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Karlsruhe: Umbau hat begonnen: Karlsruher Zoo bekommt größere Elefanten-Anlage

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Umbau hat begonnen: Karlsruher Zoo bekommt größere Elefanten-Anlage

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    Der Blick von Elefantenkuh Rani geht in Richtung des alten Südamerikahauses. Dieses wird abgerissen, der dortige Bereich Teil der neuen Außenanlage
    Der Blick von Elefantenkuh Rani geht in Richtung des alten Südamerikahauses. Dieses wird abgerissen, der dortige Bereich Teil der neuen Außenanlage Foto: Zoo Karlsruhe/ Timo Deible

    Die Außenanlage der Elefanten wird vergrößert, am heutigen Montag ist mit dem Umbau im Zoologischen Stadtgarten Karlsruhe begonnen worden. Das teilt die Stadt in einer Pressemeldung mit. Zunächst muss das alte Südamerikahaus abgerissen werden. "Es ist marode, eine Sanierung hätte sich wirtschaftlich nicht gerechnet", erklärt Zoodirektor Matthias Reinschmidt den Schritt in der Pressemitteilung der Stadt Karlsruhe. Die Anlagen im Südamerikahaus hatten eine veraltete Technik, auch die Bausubstanz selbst hat ihre besten Tage längst hinter sich, so Reinschmidt.

    Papagei "Rosalinda" ist ins Exotenhaus umgezogen

    "Alle Tiere von dort haben wir im Zoo unterbringen können", erklärt der Zoochef. Der berühmteste Bewohner, Ara Douglas, besser bekannt als der Papagei Rosalinda aus dem Kinderfilm "Pippi", ist zusammen mit Partnerin Rubin ins Exotenhaus umgezogen. Beiden Hellroten Aras wurde ein Klettergerüst bei den Riesenschildkröten gebaut.

    Im Südamerikahaus sind jetzt keine Tiere mehr, die Handwerker sind dort jetzt im Einsatz. Aktuell sind die Elektriker vor Ort mit dem Rückbau der gesamten Elektrik beschäftigt. "Es ist insgesamt mehr ein Rückbau als ein Abriss des Hauses", erläutert Eva Kaltenbach, die als Architektin den Bereich Bau und Technik beim Zoo leitet.

    Außenbereich soll dreimal so groß werden wie bislang

    Derzeit verfügt der Zoo über etwa 1.000 Quadratmeter Außengehege. Nach Abschluss der Umbauarbeiten sollen es mehr als 3.000 Quadratmeter sein. Die vorhandenen Beläge wie Pflaster, Asphalt, Beton, Sand und Rasen sollen weitgehend erhalten bleiben, um den Elefanten Böden mit unterschiedlichen Härten anzubieten, heißt es in der Pressemitteilung. Auch die auf dem Gelände wachsenden Bäume bleiben erhalten und sollen den Tieren in Zukunft als zusätzliche Schattenplätze dienen.

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    Foto: Zoo Karlsruhe

    Mitten im neuen Gelände soll ein künstlicher Baum errichtet, der Versorgungsanschlüsse für Wasser, Strom und Bedienungstechnik beinhaltet. "Um bei der Erweiterung die Bedürfnisse von Tieren, Pflanzen und Besuchern gleichermaßen zu berücksichtigen und einen echten Hingucker zu schaffen, haben wir auch einen kleinen Wasserfall für die Elefanten und Seilzuganlagen eingeplant", sagt Kaltenbach.

    Da in der "Altersresidenz" für Elefanten auch in den kommenden Jahren neue Tiere aus Zirkussen und Zoos aufgenommen werden sollen, entstehen mit der Größe der Anlage auch neue Möglichkeiten, wenn Tiere an die bestehende Gruppe herangeführt werden sollen. Die Tiere können sich so kennenlernen, ohne sofort direkt aufeinander zutreffen. Außerdem wird eine Spezialwaage in das Außengelände integriert, um so das genaue Gewicht der Elefanten bestimmen zu können.

    Zoogäste können sich auf ganz neue Einblicke freuen

    Eine Art Tribüne lädt zum Verweilen und Beobachten der Tiere aus unterschiedlichen Perspektiven ein. Die neue Wegeführung sieht eine direkte Verbindung zwischen der Brücke am Gondolettakanal und dem Fußweg am Lauterberg vor. Dazu wird eine neue kleine Brücke über den Bach errichtet. Auch die Flusspferde profitieren vom Außengelände: Wenn die Elefanten am späten Nachmittag ins Haus gehen, dürfen die Flusspferde das große Außengelände nutzen. "Es sind dämmerungs- und nachtaktive Tiere, die tagsüber meist nur dösen. Werden sie dann gegen Abend aktiv, bewegen sich die Tiere gern. So können wir mit einer Anlage und wechselndem Tierbesatz beiden Arten deutlich mehr Raum bieten", erklärt Reinschmidt einen weiteren Vorteil der Umbaumaßnahmen.

    Für die gesamte Baumaßnahme sind 1,29 Millionen Euro eingeplant. Das ist etwas mehr, als in den Ursprungsplanungen des Zookonzepts geschätzt wurde, heißt es in der Pressemitteilung. Bei der genaueren Kalkulation zeigte sich schnell, das die erste Schätzung nicht reichen würde. Um die Mehrkosten zumindest teilweise zu kompensieren, wird vorerst der Bau einer Auerhuhnanlage am Lauterberg zurückgestellt.

    Elefanten müssen den Zoo nicht verlassen

    Die Elefanten sollen auch während der Bauphase für die Zoogäste zu sehen sein. Die Tiere sind während der Bauzeit zudem auf der Außenanlage von der Stadtgartenseite her sichtbar. Das alte Südamerikahaus ist derzeit von einem großen Bauzaun abgesperrt, die Wege sind teilweise benutzbar. "Wir versuchen, die Beeinträchtigungen so gering wie möglich zu halten, werden je nach Bauphase die Absperrungen anpassen", erklärt Kaltenbach. Bis zum Herbst soll der Umbau der neuen Anlage abgeschlossen sein und die Dickhäuter ihr neues Territorium erkunden können. 

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