Die Karlsruher Schwarzwaldhalle dürfte vielen Karlsruhern aufgrund von Veranstaltungen ein Begriff sein: Jährlich findet hier der Pfennigbasar statt oder bekannte Bands und Comedians stehen auf der Bühne. Doch nun bietet sich ein anderes Bild: Über 300 Computer stehen auf den aufgebauten Tischen, die Kartons mit den Stimmzetteln daneben. Die Feinauszählung der panaschierten und kumulierten Wahlzettel hat begonnen.
Hochsicherheitstrakt Schwarzwaldhalle
Über Nacht lagerten die Wahlkoffer in der Schwarzwaldhalle und warteten auf die Auszählung. "Die wurden noch gestern von den Wahlvorstehern hergebracht und schon an die entsprechenden Tische gestellt", so die Wahlleiterin im Gespräch mit ka-news. "Jeder Bezirk, der heute hier ist, zählt seine Stimmen aus. Die Unterlagen waren natürlich versiegelt und über Nacht hat Sicherheitspersonal die Halle bewacht!"

"Um kurz vor 7 Uhr waren die knapp 1.000 Helfer schon da, wir haben uns alle noch einen Kaffee und Frühstück geholt und um 7.45 Uhr war Einlass in die Halle", sagt Edith Wiegelmann-Uhlig, Leiterin des Wahlamtes der Stadt Karlsruhe, im Gespräch mit ka-news. Und weiter: "Die Begrüßung durch Bürgermeister Albert Käuflein war dann der Startschuss und die Bezirke haben ihre Arbeit aufgenommen."
Jedes Team hat seine Vorgehensweise
Manche sortieren erst die Stimmzettel nach der stärksten Partei, andere legen direkt los - das ist den Teams selbst überlassen. Ein Helfer sortiert auf dem Boden die Stimmzettel für sein Team vor. "Die Kollegin sagte, dass es dann mit der Eingabe später schneller geht, dann mache ich das so", sagt er auf Nachfrage.

Andere Wahlhelfer haben diese Vorsortierung noch am Abend im Wahllokal gemacht. "Da haben wir drauf gedrängt und jetzt können wir schneller loslegen", sagt eine Helferin ein paar Tische weiter.
Pro Bezirk, so schätzt Wahlleiterin Edith Wiegelmann-Uhlig, sind es zwischen 400 und 500 Stimmzettel. "Manche haben vielleicht auch nur 300, manche 600 Wahlzettel, das kommt auf den Wahlbezirk an, das ist also ganz unterschiedlich." Doch sicher ist, dass die zahlreichen freiwilligen Helfer bis in die Abendstunden damit beschäftigt sein werden, Zahl um Zahl, Stimme um Stimme, in den Computer einzutragen.
Sechs Augen sehen besser als vier
Dabei müssen sie hoch konzentriert arbeiten, nichts darf sie ablenken. ""Es ist wichtig, dass sorgfältig gearbeitet wird, dass alles genau eingegeben wird", sagt Wiegelmann-Uhlig im Gespräch mit ka-news. Das passiert im Sechs-Augen-Prinzip: Einer diktiert, einer tippt und der dritte überwacht das Prozedere. "Nach der Stimmeingabe werden Kontrolldrucke ausgedruckt und zum Schluss wird alles überprüft - dann sind die Bezirke fertig ausgezählt!"

Gegen 9.30 Uhr sind die knapp 1.000 Helfer noch immer topmotiviert, die Stimmung ist gut. Manche machen das zum ersten Mal, andere sind schon öfters dabei und viele sind von der Stadtverwaltung heute hier. "Ob ich jetzt im Büro sitze und arbeite oder heute hier bin, das macht kaum einen Unterschied. Hier ist es aber ein bisschen Abwechslung zum Alltag", erzählt eine Helferin.
Endgültiges Ergebnis am Abend
Damit die Freiwilligen den Tag durchhalten, werden sie in der Gartenhalle mit Essen verpflegt, es gibt ein gemeinsames Mittagessen und am Nachmittag noch Kaffee und Kuchen - das macht die Arbeit hoffentlich angenehmer für alle.

Gegen 20.30 Uhr will Oberbürgermeister Frank Mentrup das Wahlergebnis zur Gemeinderatswahl verkünden - ka-news wird vor Ort sein und live berichten. Dann wissen die Karlsruher, wer in den kommenden fünf Jahren die Geschicke im Rathaus lenken wird. Nach ersten Prognosen vom Wahlsonntag liegen die Grünen vorn.



Hinweis: Kommentare geben nicht die Meinung von ka-news wieder. Der Kommentarbereich wird 7 Tage nach Publikationsdatum geschlossen. Bitte beachten Sie die Kommentarregeln und unsere Netiquette!