Vom 14. bis zum 18 März wurde in den 200 Wahllokalen in Baden-Württemberg gewählt. Dabei waren sämtliche Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren dazu aufgerufen, ihre Stimme für die zur Landtagswahl antretenden Kandidaten und Parteien abzugeben. Die U18-Wahl wird organisiert vom Landesjugendring Baden-Württemberg und soll Kindern und Jugendlichen die Themen Politik und Wahlen näher bringen. Wie der Stadtjugendausschuss, der in Karlsruhe die Federführung der U18-Wahl inne hat, mitteilt, verzeichneten die 17 Karlsruher Wahllokale in Jugendtreffs, Schulen, Gruppenräumen und Vereinen regen Zulauf.
Die jungen Wähler aus den beiden Karlsruher Wahlkreisen Ost und West sind sich über ihre Wunschverteilung der Sitze im Baden-Württembergischen Landtag einig: Klarer Sieger sind in beiden Bezirken die Grünen mit 46,1 Prozent (Ost) und 53,3 Prozent (West), gefolgt von der SPD mit 17,7 Prozent (Ost) und 17,8 Prozent (West). Die CDU erreicht 14,6 Prozent (Ost) und 7,1 Prozent (West), die FDP 3,9 Prozent (Ost) und 5,7 Prozent (West). Die Piraten-Partei kam auf 6,5 Prozent (Ost) und 5,2 Prozent (West) und würde demnach Sitze im Landtag der Jugendlichen erhalten. Die Linke schafft es nicht über die Fünf-Prozent-Hürde und würde nicht in den Landtag einziehen.
Mit dem Wahlergebnis liegen die Karlsruher Nachwuchswähler tendenziell im Landesschnitt, der nicht ganz so deutlich für Bündnis90/Die Grünen ausfällt wie in der Fächerstadt. So kommen die Grünen landesweit auf 34,0 Prozent vor der SPD mit 23,0 Prozent und der CDU mit 17,2 Prozent. Auch auf Landesebene kämen die Piraten mit 8,7 Prozentpunkte über die Fünfprozenthürde und damit in den Landtag. Dagegen hätte die FDP mit 4,4 Prozent Stimmenanteil das Nachsehen. Die Linkspartei konnte nur 3,4 Prozent der Jungwähler im Land überzeugen. Als besorgniserregend könnte ein Stimmenanteil von 3,9 Prozent für die NPD angesehen werden.
Die Beteiligung am letzten Wahltag sei in Karlsruhe ausgesprochen zufriedenstellend gewesen, teilweise hätten ganze Schulklassen ihre Stimme abgegeben, erklärt der Stadtjugendausschuss. "Dem Ziel, Jugendliche an die Ernsthaftigkeit im Umgang mit dem Thema Politik und Wahlen heranzuführen, sind wir ein gutes Stück näher gekommen“, erklärte Stadtjugendausschuss-Vorstandsmitglied Philipp Wendy. Die rege Beteiligung zeige, dass Kinder und Jugendliche Interesse am Thema Politik haben und sie sich an politischen Entscheidungen beteiligen wollen.