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Rastatt/Karlsruhe: Tunnel Rastatt

Rastatt/Karlsruhe

Tunnel Rastatt

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    Ab morgen Freitag können die Verkehrsteilnehmer die direkte Verbindung von der Autobahn in Richtung Weststadt, Mercedes-Benz Werk und Plittersdorf nicht mehr befahren. Dann besteht nur noch die Möglichkeit, über innerstädtische Straßen oder über größere Umwege an diese Zielorte zu gelangen. Hauptsächlich betroffen von der Sperrung ist dabei der Werksverkehr vom und zum Mercedes-Benz Werk Rastatt. In Abstimmung mit der Daimler AG soll nach Möglichkeit der gesamte Verkehr aus Richtung Norden über die neue Anschlussstelle Rastatt-Süd gelenkt werden, die bereits am Montag, 28. April, in Betrieb ging. Eine entsprechende Beschilderung auf der A5 weist auf die Tunnelsperrung hin.

    Tunneltechnik und Sicherheitseinrichtungen werden verbessert

    Für den 1.021 Meter langen Tunnel wird in einem 1. Bauabschnitt die vollständige Erneuerung und Verbesserung der Tunneltechnik und der Sicherheitseinrichtungen erfolgen. So werden unter anderem Flucht- und Brandwegbeleuchtung an den Tunnelwänden, aktive Leiteinrichtungen am Fahrbahnrand (LED-Leuchtmodule), vier zusätzliche Sichttrübungsmessanlagen, eine zusätzliche Luftströmungsmessanlage, sechs neue Strahlventilatoren zur Belüftung der Tunnelröhre (zwei werden entfernt, künftig zwölf Ventilatoren) neu eingebaut.

    Erneuert werden die Lautsprecheranlage und die Videoüberwachung, Verkehrsleiteinrichtungen wie Wechselverkehrszeichen, die automatische Höhenkontrolle sowie die Schrankenanlage vor den Tunnelportalen sowie die Brandmeldeanlage. Für die Kommunikation im Tunnel werden Funkverbindungen für Polizei, Feuerwehr und Rettungskräfte sowie Radiosender ergänzt beziehungsweise neu installiert. Aufgrund der Leistungserhöhung und Kabelnetzerweiterung muss auch die so genannte Unterbrechungslose Stromversorgungs-Anlage (USV) erneuert werden. Diese als Notstromversorgung dienenden Batterieanlagen sind für 60 Minuten Volllastbetrieb ausgelegt.

    Zahlreiche weitere Baumaßnahmen

    In den ersten zwei Wochen der Vollsperrung bis zum 17. Mai erfolgt auch die Instandsetzung der Fahrbahndecke auf den Zufahrtsstrecken. Hierfür investiert das Land Baden-Württemberg nochmals zusätzlich eine Summe von etwa 237.000 Euro. Weiterhin wird die Wandverkleidung im Bereich der westlichen Tunnelzufahrt durch Lärmschutzelemente aus beschichtetem Aluminium ersetzt. Die vorhandenen Klinkersteine waren nicht frostsicher, es kam immer wieder zu Abplatzungen und damit zu Gefährdungen des durchfahrenden Verkehrs. Die Auftragssumme für diese Arbeiten beträgt laut RP zirka 178.000 Euro.

    Zusätzliche Bauarbeiten zur Instandsetzung und Beschichtung der Betonwände in den Tunnelzufahrten wurden mit einer Summe von 116.000 Euro ebenfalls an ein Unternehmen aus dem Landkreis Rastatt vergeben. Zur Aufhellung werden die Wände in den Einfahrtsbereichen des Tunnels auf einer Länge von jeweils etwa 100 Meter mit einer hellen Beschichtung überzogen. Kostenträger ist wie auch für die vorgenannten Bauarbeiten das Land.

    Tunnelbrände in Alpenländern gaben den Anstoß

    In der ersten Jahreshälfte 2009 ist in einem zweiten Bauabschnitt für rund 700.000 Euro der Bau eines zusätzlichen dritten Fluchttreppenhauses in der Tunnelmitte vorgesehen. Diese Arbeiten können jedoch weitestgehend ohne Beeinträchtigung des Verkehrs durchgeführt werden. Nur für den endgültigen Anschluss des Fluchttreppenhauses an die Tunnelröhre ist nochmals eine Tunnelsperrung erforderlich. Dieser Anschluss soll aber erst im Rahmen der jährlichen Reinigungs- und Unterhaltungsarbeiten erfolgen. Für diese Arbeiten müsse der Tunnel ohnehin kurzfristig gesperrt werden, so das RP.

    Anlass für die Nachrüstungsarbeiten sind die schweren Brandunfälle in einigen Straßentunneln der Alpenländer im Jahr 1999. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse für die sicherheits- und lüftungstechnischen Ausstattungen von Tunneln werden nun umgesetzt.

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