In den Referaten von Irmtraud Roux, psychologische Sachverständige in Landau und von Georg Rammer, Psychosozialer Dienst der Sozial- und JugendBehörde Karlsruhe, wurden die Aspekte der Bindungstheorie, der Nutzen einer Bindung und die Folgen von Bindungserfahrungen ganz allgemein beleuchtet. Der spezielle Fokus wurde dann auf die konkrete emotionale Situation des Kindes in der Trennungs- und Scheidungssituation gerichtet, auch mit dem Hintergrund verschiedenener Altersstufen der betroffenen Kinder.
Bei einer Trennung/Scheidung brauchen Kinder viel Zuwendung
In der Praxis zeigte Roux, dass die Qualität der Bindungsorganisation einer Person als Schutz oder als Risikofaktor gesehen werden kann. Die Eltern als sichere Basis würden nachweislich mit der späteren sozialen Kompetenz, einem positiven realistischen Selbstbild und der Impulskontrolle erfahren. Dies sei für die Fachleute eine bekannte Tatsache gewessen. Aufgabe müsse es aber sein, die psychische Prozesse im Zusammenhang mit Trennung/Scheidung und ihre konkreten Auswirkungen auf die kindliche Entwicklung den Eltern zu erläutern.
Würde keine angemessene Bindungsressource vorliegen, müssten Interaktionen so gestaltet werden das Bindungen wieder entstehen können. Auf Seiten der Eltern könne ein Elterntraining hilfreich sein auf Seiten der Kinder könne es die therapeutische Begleitung während der Krise oder aber danach zur deren Verarbeitung sein. Die nächste Tagung findet am Freitag, 10. November, statt.