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Karlsruhe: Trauriger Edeka-Spot: Opa freut sich über Besuch, nicht über Hashtags!

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Trauriger Edeka-Spot: Opa freut sich über Besuch, nicht über Hashtags!

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    Weihnachten allein: Im Edeka-Clip wird ein alter Mann zum wiederholten Mal von seiner Familie versetzt.
    Weihnachten allein: Im Edeka-Clip wird ein alter Mann zum wiederholten Mal von seiner Familie versetzt. Foto: Screenshot Youtube

    "Hallo Papa, ich bin's. Ich wollte nur kurz anrufen und dir Bescheid geben: Wir werden es Weihnachten dieses Jahr wieder nicht schaffen. Wir versuchen es nächstes Jahr und dann klappt es ganz bestimmt." Es ist ein Satz, den jeder von uns schon zu oft gesagt hat. Ausziehen, Studium, neuer Job, die eigene Familie, Hobbies- da ist bei Gott keine Zeit für die Familie. Das müssen Mama, Papa, Oma und Opa doch verstehen, oder? Dass Versetztwerden weh tut, das ist einem in diesem Moment im besten Fall nicht bewusst, im schlimmsten Fall sogar egal.

    Was bringt schon ein Hashtag bei Twitter?!

    Der neuste Clip des Discounters Edeka stößt alle Dauergestressten und -beschäftigten jetzt mit der Nase auf die Folgen schnell daher gesagter Ausreden. Anstatt einmal wieder die schöne Familienidylle zu beschwören, zeigt der Discounter einen alten Mann, der zum wiederholten Mal von der Familie versetzt wird. Nicht im Kreise seiner Lieben, sondern ganz allein muss er die Weihnachtstage verbringen. Die nächste Nachricht, die seine Verwandten erhalten, wird sie wachrütteln.

    Mit diesem für die Vorweihnachtszeit untypisch traurigen Clip trifft der Discounter einen Nerv. Über 10 Millionen Menschen haben den Spot bereits bei Youtube gesehen, auf Twitter wird das Video munter mit dem Hashtag #heimkommen geteilt. Es ist schon komisch, dass ein Spot der "Wir leben Lebensmittel"-Macher es schafft, einen derart zu erschüttern und zu Tränen zu rühren. Dabei bedient er so ziemlich jedes filmische Mittel, um das schlechte Gewissen heraufzubeschwören. Das mag vielleicht nicht ganz fair sein, dennoch ruft das Video auch ein wichtiges Thema ins Gedächtnis.

    Ja, Weihnachten mag zum Kommerz-Fest verkommen sein. Aber es ist eben auch immer noch das Fest der Liebe- und das möchte doch niemand allein verbringen! Das sollte sich jeder von uns vor Augen halten: Mit einem Hashtag bei Twitter ist Mama, Papa, Oma und Opa nicht geholfen. Wer es wirklich will, der findet zumindest an diesem Fest Zeit für einen Besuch. Also liebe Dauergestresste: Bitte nicht nur das Video teilen, sondern auch die eigenen Prioritäten überdenken. Besser isch's!

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