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Karlsruhe: Trauerfeier für Mario Keller

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Trauerfeier für Mario Keller

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    In seiner Trauerrede sprach Landespolizeipräsident Erwin Hetger den Angehörigen sein Beileid aus, auch im Namen von Innenminister Heribert Rech und der gesamten baden-württembergischen Polizei sowie im Namen der anwesenden Vertreter der Bundespolizei und des Bundeskriminalamtes. "Der Tod unserer drei Kollegen in Afghanistan reiht sich in eine traurige Bilanz ein. In den letzten Monaten hat die Gewalt in diesem Land dramatisch zugenommen. Es ist eine große Tragödie, dass in großer Zahl Menschen getötet werden, die in dieses Land gehen, um zu helfen", so Hetger.

    Hetger: Einsatz in Afghanistan muss fortgesetzt werden

    Alles, was zur Sicherheit der drei Opfer getan wurde, habe das "schreckliche Geschehen" nicht verhindern können: "Sie waren in einem geschützten Fahrzeug unterwegs, sie waren bestens ausgerüstet, sie haben die notwendige Vorsicht an den Tag gelegt - und trotzdem hatten sie bei der brutalen Vorgehensweise der Täter keine Chance", sagte Hetger. Der Einsatz in Afghanistan müsse jedoch trotz allem unbedingt fortgeführt werden: "Wir sind tief betroffen, wir sind traurig, aber nicht mutlos. Ich denke, es ist im Sinne unserer getöteten Kollegen und entspricht auch ihrer Grundeinstellung vom Polizeiberuf, weiterhin mit aller Entschlossenheit dem Terrorismus in unserem Land aber auch dort, wo wir im Ausland gefordert sind, entgegenzutreten." Ansonsten wäre der Tod der drei Männer sinnlos gewesen.

    Die Kollegen versammeln sich im Gedenken an Mario Keller (Foto: ka-news)

    Die Menschen in Afghanistan würden sich nach mehr Sicherheit und einem anderen, einem besseren Leben sehnen, so Hetger. Getragen von dieser Vorstellung habe sich Keller ganz bewusst für den Botschaftsschutz in Kabul entschieden. "Er wollte damit eine neue berufliche Herausforderung annehmen."

    Ehrenspalier aus Polizisten vor St. Stephan (Foto: ka-news)

    Keller trat 1991 in den Polizeidienst ein. 1995 kam er zum Polizeipräsidium Karlsruhe. Nach anfänglichen Streifendiensten wurde er im Personen- und Objektschutz eingesetzt. Seit 2004 interessierte sich Keller für eine Verwendung im Ausland. Im November vergangenen Jahres wurde er schließlich zur Sicherungsgruppe des Bundeskriminalamts abgeordnet und bei der Deutschen Botschaft in Kabul eingesetzt. Seine Mission sollte am 10. Oktober enden. Der Rückflug nach Deutschland war bereits gebucht. Keller hinterlässt seine Lebensgefährtin, eine achtjährige Tochter aus geschiedener Ehe, seine ebenfalls in Karlsruhe lebenden Eltern sowie zwei Brüder. Unter seinen Kollegen galt er als äußerst zuverlässig und erfreute sich großer Beliebtheit.

    Spenden im Sinne der Polizisten

    In seiner Trauerrede erinnerte Hetger auch an die weiteren Opfer. Mit Polizeiobermeister Alexander Stoffels aus Baden-Baden, einem Angehörigen der Bundespolizeiinspektion Karlsruhe, verlor ein zweiter Baden-Württemberger bei dem Anschlag sein Leben. Für ihn findet am Freitag, 24. August, um 15 Uhr in der Friedhofskapelle in Baden-Baden-Oos eine Trauerfeier statt. Getötet wurde außerdem Kriminaloberkommissar Jörg Ringel, der zeitweise Bundeskanzlerin Merkel als Personenschützer diente. Er wurde heute in Leinburg (Bayern) beerdigt. Polizeiobermeister Heiko Schmidt von der Bundespolizei wurde bei dem Attentat verletzt.

    Kontraste: Vor dem Ort der Trauer ein lichtüberfluteter Platz (Foto: ka-news)

    Unter den rund 750 Gästen der Trauerfeier waren unter anderem Generalbundesanwältin Monika Harms sowie der Karlsruher Oberbürgermeister Heinz Fenrich. Hunderte von Polizisten in Uniform würdigten ihren getöteten Kollegen unter anderem mit einem Ehrengeleit vor St. Stephan. Gestaltet wurde die Trauerfeier vom katholischen Regionaldekan Erwin Bertsch und der evangelischen Polizeipfarrerin Gabriele Hug. Musikalisch umrahmt wurde die Trauerfeier vom Polizeimusikkorps.

    Spenden für die Polizeibeamten können auf das Spendenkonto der Bundespolizeistiftung mit der Nr. 683 680, Sparda Bank West eG (BLZ 370 605 90) entrichtet werden. Die Polizeistiftung des Landes Baden-Württemberg hat außerdem für die Hinterbliebenen des getöteten Beamten Keller ein Spendenkonto mit der Nummer 7871521467 bei der BW Bank (BLZ 600 501 01), Stichwort "Kabul", eingerichtet. Die Angehörigen erbitten im Sinne des Getöteten Spenden für notleidende Kinder in Afghanistan (Konto "Mario Keller", Nr. 549827 bei der Volksbank Durlach, BLZ 661 901 00, Stichwort: Kinder Afghanistan).

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