Der Lokalchef galt auch für Günther Kopp, Stellvertreter Gottmanns und Verfasser des Nachrufs, als "Journalist alter Schule", dem viele Entwicklungen des modernen Journalismus - beispielsweise die Auswüchse des so genannten "Infotainments" - immer "ein bisschen zuwider" waren. Vielmehr sei Gottmann im journalistischen Bereich ein "Mann klassischer Prägung" gewesen, der sich "der Wahrheit und der Information verpflichtet" fühlte und aufgrund dessen nie die Notwendigkeit sah, mit einer Nachricht "als Erster im Licht der Öffentlichkeit" sein zu müssen.
Aufgrund der seit 1999 schleichenden Krankheit gestorben
Kopp beschreibt Gottmann in seinem Nachruf als einen Journalisten und Kollegen, der "engagiert, aber immer fair und nicht verletzend" agierte. Des Weiteren habe sein ehemaliger Chef den Kodex vertreten, dem Leser lieber "einen sauber recherchierten Artikel" als "vage Spekulation" zu liefern. Zuletzt habe die seit 1999 schleichende Krankheit den mit Attributen wie "Sachverstand, Herz, Humor und Geradlinigkeit" charakterisierten Kollegen stark gefordert. Der auch langjährig im Deutschen Journalistenverband (DJV) und im Karlsruher Presseclub aktive Gottmann befand sich in den vergangenen Tagen erneut in ärztlicher Behandlung.
Letzte Ruhestätte auf dem Friedhof in Eggenstein
Die ka-news-Redaktion war bereits vor dem heutigen Erscheinen des BNN-Nachrufs über den Tod von Gottmann informiert, ließ der Redaktion des Verstorbenen aber verständlicherweise aus Respekts- und Pietätsgründen sowie aufgrund deren Bitte den "journalistischen Vortritt". Hinsichtlich eventueller Personalentscheidungen zeigte sich Kopp gegenüber ka-news abschließend abwartend. Hier sei "kein Anlass zur Eile" geboten.
Seine letzte Ruhestätte findet Jürgen Gottmann auf dem Eggensteiner Friedhof. Die Trauerfeier findet am kommenden Freitag, 26. August, um 15.30 Uhr statt. An diesem Tag hätte er seinen 60. Geburtstag gefeiert.