Zwischen den Boxkämpferinnen Imane Khelif und Angela Carini flogen die Fäuste - allerdings nicht mal eine Minute lang. Da Carini unter starken Schmerzen litt, gab die 25-Jährige beim Olympia-Kampf frühzeitig auf. Zweimal wurde sie zuvor von der 25-jährigen Khelif getroffen.
Khelif bei WM disqualifiziert - wegen zu hohem Testosteronwert
"Ich spürte einen starken Schmerz in meiner Nase. Dann bin ich in meine Ecke gegangen und der Ringarzt kam zu mir. Weil der Schmerz so stark war und die Nase beschädigt zu sein schien, hat er mir empfohlen, aufzugeben", so Carini.

Nun wird kontrovers über den Kampf diskutiert. Der Grund: Khelif war bei der WM im vergangenen Jahr nach einem DNA-Test zur Geschlechtsprüfung vom Weltverband IBA disqualifiziert worden. Zu hoch sei der Testosteronwert. Für die Pariser Sommerspiele wurde Khelif vom Internationalen Olympischen Komitee wieder zugelassen.
Ein Urteil oder eine Entscheidung zu dem Fall, wolle Carini jedoch nicht abgeben. "Wenn diese Frau hier ist, dann wird es einen Grund haben", wird sie bei ZDF zitiert.
Halmich: "Es geht um Fairness"
Dass ein "biologischer Mann gegen eine Frau boxt" (Zitat Halmich) davon hält die ehemalige Profiboxerin Regina Halmich nicht viel. In einem Instagram-Video bezieht die 47-Jährige kurz und knapp Stellung zu dem Vorfall.
"Ich könnte es jetzt ausführlich erklären, habe ich aber gar keine Lust zu. Ich mache es kurz und knapp: Lasst diesen Scheiß", so Halmich. Am selben Tag postet die gebürtige Karlsruherin noch eine Story zu dem Thema, der an die LGBTQ+ -Community gerichtet ist.
"Ich mag euch alle super gerne. Aber, wer als Mann geboren wurde, hat eine andere Muskulatur. Auch wenn man eine Geschlechtsangleichung vornimmt - es bleiben Unterschiede. Bitte keine Diskriminierung reininterpretieren - es geht um Fairness", schreibt Halmich.
Ist Khelif wirklich trans? IOC hält dagegen
Seit dem Kampf wird viel über das Geschlecht von Khelif diskutiert. Wie das Portal "der Westen" schreibt, habe sich die Algerierin weder als trans geoutet noch gebe es Hinweise einer Transformation. Weiteren Medienberichten zufolge könnte bei Khelif eine "seltene Variante der Geschlechtsentwicklung" vorliegen. Dabei handle es sich um Frauen, die nach der Anatomie der äußeren Geschlechtsorgane dem weiblichen Geschlecht angehören, obwohl ein Y-Chromosom vorhanden sei.
Das Internationale Olympische Komitee (IOC) hat im Zuge der Debatte zur Mäßigung aufgerufen. Khelif und eine weitere Boxerin, über die sich dieselbe Diskussion entfacht hatte, seien voll teilnahmeberechtigt.

Schon gewusst? Am 14. September will Halmich ihren dritten Kampf gegen TV-Moderator Stefan Raab bestreiten. Der Kampf wird bei RTL ausgestrahlt.