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Karlsruhe: Tourismusbilanz: Mehr Übernachtungen - "Karlsruhe muss sexyer werden"

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Tourismusbilanz: Mehr Übernachtungen - "Karlsruhe muss sexyer werden"

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    Schloss Karlsruhe (Symbolbild)
    Schloss Karlsruhe (Symbolbild) Foto: Archiv

    43.344 Übernachtungen mehr als im Vorjahr konnte die Fächerstadt verzeichnen, darunter auch ein Plus von 5.521 Übernachtungen von Gästen aus dem Ausland. Insgesamt ist man aber knapp an der im vergangenen Jahr noch als Ziel gesetzten Million gescheitert und kam 2011 auf  986.860 Übernachtungen (davon 225.882 Gäste aus dem Ausland). Dieses Plus von insgesamt 4,6 Prozent konnte Edith Wiegelmann-Uhlig, Leiterin des Amtes für Stadtentwicklung, am Dienstag zufrieden verkünden.

    Obwohl vier von fünf Gästen aus dem Inland kommen, ist man besonders stolz auf die Zuwächse bei den Gästen aus den so genannten BRICS-Ländern (Brasilien, Russland, Indien, China, Südafrika), denen in naher Zukunft ein großes Wirtschaftswachstum prognostiziert wird. "Drei von fünf der BRICS-Länder haben bei uns eine gewaltige Steigerung in den Übernachtungszahlen erfahren. Das sind Indien, China und Brasilien. Es freut uns natürlich sehr, auch hinsichtlich des wirtschaftlichen Zukunftspotentials dieser Länder", erklärte Erste Bürgermeisterin Margret Mergen im Rahmen des Bilanz-Pressegsesprächs am Dienstag in Karlsruhe.

    Hotels an der oberen Belastungsgrenze

    Was die Übernachtungszahlen insgesamt betrifft, so habe eine Umfrage ergeben, dass 60 Prozent des Hoteliers bestätigt haben, dass rund 80 Prozent ihrer Gäste Geschäftsreisende seien, wobei mit 40 bis 50 Prozent die Auslastungsgrenze der Karlsruher Hotels gerade unter der Woche an der oberen Belastungsgrenze liegt. "Man muss es so deutlich sagen", führt KMK-Geschäftsführer Klaus Hoffmann aus, "die Kapazität der Hotels reicht für Karlsruhe nicht mehr aus."Gerade die KMK habe das im vergangenen Jahr bei der Organisation einiger Großveranstaltungen schmerzlich erfahren müssen. "Man muss bedenken, dass eine Auslastung von 40 bis 50 Prozent sich auf die Zimmer bezieht. Oftmals ist in den Doppelzimmern aber nur eine Person untergebracht, was eine faktische Auslastung von beinahe 100 Prozent bedeutet", ergänzt Margret Mergen.

    Tagestourismus größtest Marktsegment der Fächerstadt

    Eine Studie habe ergeben, dass in Karlsruhe auf jede Übernachtung rund 20 Tagesreisen kommen, berichtet Mergen weiter, mit Abstand das größte touristische Marktsegment für die Fächerstadt. Im Durchschnitt gäben diese Tagesreisenden rund 34 Euro pro Tag und Person in Karlsruhe aus, seien demnach auch ein großer wirtschaftslicher Faktor. "Egal ob sie das Europabad besuchen oder einen Stadtbummel machen, die Menschen bringen Geld in unsere Stadt", so die Erste Bürgermeisterin.

    2012 soll die Million geknackt werden

    Und weil man im kommenden Jahr gerne die runde Million der Übernachtungen voll machen möchte, versucht man bei KMK und Stadtentwicklung nun, auch mehr "echte" Touristen nach Karlsruhe zu locken. Spezielle Übernachtungsangebote, Werbeaktionen, Präsentationen auf  Toursimusmessen und Kooperationen sollen helfen, mehr Menschen in die Fächerstadt zu locken und zum Verweilen zu bewegen, gerade auch an Wochenenden, an denen die Hotels nicht so sehr ausgelastet sind. Schwarzwaldurlauber können beispielsweise ab sofort mit der KONUS-Card den ÖPNV kostenlos bis nach Karlsruhe nutzen. Mit "Fly Baden" will man Gäste vom Baden-Airport in die Fächerstadt locken und auch durch das Outlet-Center in Roppenheim möchte man neue Gäste generieren. Auch Attraktionen wie die Europäischen Kulturtage und die große Ausstellung 900 Jahre Baden sollen für mehr Besucherinteresse sorgen.

    Denn KMK-Chef Klaus Hoffmann ist sich sicher: "Wir müssen uns nicht hinter anderen Städten verstecken. Auch Karlsruhe hat einiges zu bieten, Karlsruhe muss einach nur sexyer werden, und seine Qualitäten besser nach außen transportieren". So will man als Kultur- aber auch als Veranstaltungs-, Schloss- und Residenzstadt das Verhältnis von Geschäftsreisen zu "echtem" Toursimus auf lange Sicht hin kippen. "Daran werden uns auch die Baustellen nicht hindern", so Margret Mergen, "denn auch mit denen können wir interessierte Gäste nach Karlsruhe locken".

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