In Baden-Württemberg werden am Samstagabend weitere Unwetter erwartet - besonders in Baden. Einzelne Tornados seien nicht ausgeschlossen, sagte ein Sprecher des Deutschen Wetterdienstes (DWD) am Freitag. Der Vorhersage zufolge könnten extreme Gewitter von Frankreich her nach Baden ziehen. Auch Karlsruhe bleibt von der Gewitterfront nicht verschont.
Unwetter-Warnung für Karlsruhe
Von Samstagabend, 29. Juni auf Sonntagmorgen 30. Juni, ist in der Fächerstadt mit heftigen Gewittern zu rechnen, so der DWD. Mit Hagel, Orkanböen und Starkregen müsse gerechnet werden, so der Wetterdienst am 28. Juni.
Sie sollen bis zu fünf Zentimeter große Hagelkörner, Orkanböen von bis zu 120 Kilometern pro Stunde und heftigen Starkregen von 30 bis 50 Liter pro Quadratmeter in wenigen Stunden bringen.

Am Samstagabend spielt bei der Fußball-EM Deutschland gegen Dänemark. Das heißt: Schwierige Bedingungen für Open-Air-Public-Viewing. Die Gewitter könnten zuerst in Südbaden und später auch in Nordbaden auftreten. Zuvor soll es schwülheiß bei 27 bis 35 Grad werden. Für das östliche Baden-Württemberg sehen die Wetterexperten seltener Schauer und Gewitter. Tiefstwerte dort: 20 bis 15 Grad.
Trotz der gemeldeten Regenfälle prognostiziert die Hochwasservorhersagezentrale (HVZ) am Rhein keinen größeren Anstieg des Pegels bei Maxau. Bei den kleineren Bächen und Flüssen wird jedoch mit einem Anstieg gerechnet. Im Einzugsgebiet der Oberrheinzuflüsse wird ein mäßiges Hochwasser vorhergesagt.
"Die genaue Lage und Intensität von gewittrigen Starkregenereignissen sind nicht zuverlässig vorhersagbar. Die Hochwasservorhersagen für kleinere Flussgebiete sind daher bei solchen Wetterlagen mit erheblichen Unsicherheiten behaftet", so die HVZ.
Tornados treten vereinzelt auf
Der Sprecher sagte weiter: "Tornados treten immer sehr vereinzelt auf." Ein Tornado ist nach Angaben des DWD eine Luftsäule mit Bodenkontakt, die um eine mehr oder weniger senkrecht orientierte Achse rotiert und sich unter einer Quellwolke befindet. Er kann den Angaben zufolge entstehen, wenn es starke Temperaturgegensätze gibt und Luft aufsteigt beziehungsweise gehoben wird.
Durch frei werdende Kondensationswärme und die Zunahme der Windgeschwindigkeit - und gegebenenfalls auch Änderung der Windrichtung mit der Höhe - wird ein rotierender Aufwindschlauch erzeugt. Dieser könne einen Durchmesser bis über einen Kilometer erreichen, wobei Windgeschwindigkeiten von mehreren hundert Kilometern pro Stunde auftreten könnten, teilte der DWD auf seiner Homepage zu dem Wetterphänomen weiter mit.

Bis zum Freitagabend kann es örtlich Gewitter mit Starkregen mit bis zu 25 Liter pro Quadratmeter in einer Stunde geben, kleinem Hagel und stürmischen Böen bis 70 Kilometern pro Stunde. Vereinzelt seien auch Unwetter mit Starkregen um 30 Liter pro Quadratmeter in einer Stunde möglich.
Nach Informationen der dpa