Zugang bekommen hier nur autorisierte Personen - eine Sicherheitsschleuse, Kameras sowie mehrere Codes verhindern unerlaubten Zutritt. Büroräume gibt es in dem Gebäude nicht - eine Maßnahme zur Brandgefahrminderung. Schnell wird klar: Man befindet sich in einem Hochsicherheitstrakt für Datenmengen.
3.000 Quadratmeter für ein sicheres "Daten-Zuhause"
Vier Räume á rund 750 Quadratmeter beherbergt das "IPC IV" für Rechenzentrumsdienste. In deckenhohen Käfigen surren die Server vor sich hin - für die richtige Temperatur sorgen Kaltluftgänge. Sie schützen die Server vor Überhitzung. Für eine ununterbrochene Stromverbindung stehen im Notfall Notstromaggregate bereit, die bis zu fünf Tage betrieben werden können.
Die dazugehörigen hunderttausende Liter Diesel lagern in Tanks unter der Erde. Gegen den Ernstfall Feuer steht ein Brandfrühwarnsystem mit Stickstofftanks zur Löschung bereit. Mit dem hiesigen Glasfasernetz verbunden, ist das "IPC IV" an drei Seiten des Gebäudes - falls eine Leitung mal beschädigt werden sollte.
Mieter sind "große namenhafte Firmen"
Eingemietet haben sich in den vier Rechenzentren die unterschiedlichsten Firmen aus den verschiedensten Geschäftsbereichen - mehr kann nicht verraten werden. "Streng vertraulich", heißt es vonseiten der Telemaxx. Aber: "Es sind große namenhafte Firmen", so Stadtwerke Geschäftsführer Karl Roth bei der Festrede zum 15-jährigen Jubiläum am Dienstag. Deshalb gilt auch: Keine Fotos im Gebäude.
1999 als Start-Up mit Sitz am Mühlburger gestartet, ist Telemaxx heute ein "heiß begehrter Dienstleistungsanbieter", so Roth. Sie beschäftigt rund 90 Mitarbeiter und ist inzwischen eine Tochtergesellschaft der Stadtwerke in Karlsruhe, Baden-Baden, Bühl, Bretten und Ettlingen, der Energiewerke Rastatt, Stadt Stutensee sowie der Energie- und Wasserversorgung Bruchsal.
Einzugsgebiet reicht bis nach Frankfurt
Das Einzugsgebiet des Karlsruher Dienstleisters erstreckt sich von Frankfurt über die Technologieregion bis nach Freiburg sowie von Karlsruhe bis nach Stuttgart und verfügt über 2.000 Kilometer eigene Glasfaserstrecken. Neben Rechenzentrumsdiensten und Server-Betreuung bietet Telemaxx inzwischen auch die Vermarktung von professionellen Telekommunikationsdienstleistungen an. Derzeit arbeite man am Ausbau auf LTE-Standard, so Telemaxx-Geschäftsführer Dieter Kettermann.
Dass die Dienste des ehemaligen Start-Ups in der Region begehrt sind, zeigt die Auslastung des neusten Rechenzentrums. Bereits drei Jahre nach dem Spatenstich herrscht im "IPC IV" laut Roth volles Haus. Mehr Platz - rund 3.000 Quadratmeter - soll es 2015 geben: Neben dem "IPC IV" soll laut Kettermann ein weiteres Rechenzentrum dergleichen Größe entstehen.