"Der Verdienstorden wird (...) für politische, wirtschaftlich-soziale und geistige Leistungen verliehen sowie darüber hinaus für alle besonderen Verdienste um die Bundesrepublik Deutschland, wie zum Beispiel im sozialen und karitativen Bereich", erläutert das Bundespräsidialamt die Auszeichnung. Als solch "besonderen Menschen" bezeichnete auch Oberbürgermeister Frank Mentrup in seiner Laudatio Tom Hoyem, dem am 6. Februar das Bundesverdienstkreuz am Bande des Verdienstordens zuerkannt wurde.
Als "weitgereister Kosmopolit", wie Mentrup ihn nannte, ist Tom Hoyem unterschiedlichen Menschen, Sprachen und Kulturen begegnet. Diese in Dialog treten zu lassen, war ihm wohl stets ein Anliegen: An der europäischen Schule in Karlsruhe fördert er den europäischen Gedanken, jeden Tag begegnen sich Schüler und Lehrer mit 14 verschiedenen Muttersprachen.
Integration statt Assimilation
Auch die deutsch-dänische Freundschaft ist ihm wichtig, sie trug schließlich Früchte, als Dänemark Gastland einer Messe in Karlsruhe war. Doch nicht nur auf politischer und auf Bildungsebene engagiert sich Tom Hoyem für das Zusammenführen unterschiedlicher Kulturen sowie für Integration statt Assimilation, er übernahm außerdem zahlreiche Ehrenämter.
Tom Hoyem sei ein "Freiheitskämpfer für Kulturen und gegen Diktaturen" fasste Frank Mentrup das interkulturelle Engagement Hoyems zusammen. Hoyem selbst führte dies etwas aus: er appellierte, das "Wahlrecht nicht als automatische Selbstverständlichkeit" zu sehen. Für individuelle Freiheit müsse man, soweit es der demokratische Rahmen zulasse, kämpfen.
Kommunalpolitik mit internationalem Blick
An den vielen verschiedenen Orten, an denen er gelebt, gearbeitet und gewirkt hat, hat Tom Hoyen aber eines nie aus den Augen verloren: Seine Heimat Dänemark. Er trete stets mit seinen Wurzeln in Dialog, sagte er. Mit Heimatbewusstsein und einem Blick ins Weite gestalte er auch seine Politik: Als Karlsruher Stadtrat und FDP-Mitglied betreibe er Kommunalpolitik mit internationalem Blick.
Er lebt in Karlsruhe und betont seine dänische Herkunft: Tom Hoyem sitzt nicht zwischen zwei Stühlen, er führt einen Dialog mit beiden. "Als Däne, der in Karlsruhe seine Heimat gefunden hat, verkörpert und lebt er den europäischen Gedanken," bestätigte auch Mentrup. Die Verwurzelung mit seiner Heimat scheint Tom Hoyem die Türen zu fremden Kulturen geöffnet zu haben.
Dass seine eigene Integration gelungen sei, beweise die Auszeichnung mit dem Bundesverdienstkreuz, findet Hoyem selbst. Auch für Oberbürgermeister Frank Mentrup ist Hoyem ein "echter Karlsruher", er formuliert abschließend, Tom Hoyem sei ein "Vorbild für uns alle".