Am vergangenen Montagmittag kam es um kurz nach 13 Uhr zu einem Unfall zwischen einem Autofahrer und einem Bagger auf der B10 zwischen Grötzingen und Hagsfeld. Der Autofahrer starb noch an der Unfallstelle, die Beifahrerin wurde schwer verletzt. Auch der Baggerfahrer wurde leicht verletzt. Über allem schwebt die Frage: Wie konnte es zu diesem tödlichen Unfall kommen?
Unfall ereignete sich im Baustellebereich
Aktuell werden auf dem Abschnitt der B10 auf dem sich der Unfall ereignete, Bauarbeiten durchgeführt. Im Auftrag des Regierungspräsidiums (RP) Karlsruhe wird unter anderem die Fahrbahndecke erneuert. Insgesamt sind die Maßnahmen laut RP in vier Bauabschnitte geteilt. Die erste Phase startete erst kürzlich am 23. April.
Dazu heißt es in einer Pressemitteilung des RP Karlsruhe:
"In der ersten Bauphase wird die B10 für etwa zweieinhalb Wochen in Fahrtrichtung Karlsruhe ab Höhe der Firma Vollack bis kurz vor die Kreuzung zur Elfmorgenbruchstraße inklusive der beiden nördlich gelegenen Autobahnäste saniert. Während dieser Bauphase wird der Verkehr aus Karlsruhe kommend in Richtung Pfinztal einspurig über die B 10 geführt. Die Umleitung in die Gegenrichtung, von Pfinztal kommend nach Karlsruhe, verläuft von der B10 über die K9659 und die Anschlussstelle Karlsruhe-Durlach. Durch die Sperrung der beiden nördlichen Autobahnäste ist die A5 aus Pfinztal kommend in Richtung Frankfurt und Basel in diesem Zeitraum ebenfalls nur über diese Umleitung erreichbar. Zudem ist das Industriegebiet Storrenacker nicht über die Anschlussstelle Karlsruhe-Nord an die A5 angeschlossen. Eine Umleitung über die Anschlussstelle Karlsruhe-Durlach wird ausgeschildert. Die beiden südlich gelegenen Autobahnäste bleiben hingegen beidseitig ohne Einschränkungen befahrbar."
Wie auf den Bildern des Unfalls deutlich zu sehen ist, kam es in Fahrtrichtung deutlich nach der Firma Vollack zur Kollision. Der Autofahrer hätte diesen Bereich nicht befahren dürfen und hätte zuvor bereits über eine Abfahrt in Richtung K9659 und Anschlussstelle Durlach gelenkt werden müssen.
Absperrungen auf der Seite oder ignoriert?
In den Tagen vor dem Unfall wurden Verkehrssicherungsmaßnahmen durchgeführt, dies erklärt das RP auf Anfrage von ka-news.de. Zum Zeitpunkt des Unfalls am Montag wurden die Schutzplanken zwischen beiden Fahrbahnen entfernt. Für diese Arbeiten waren laut RP verschiedene Fahrzeuge im Baustellenbereich unterwegs.

Gegenüber ka-news.de heißt es außerdem, dass "die Baustelle gemäß den einschlägigen Richtlinien für die Sicherung von Arbeitsstellen eingerichtet" wurde. Doch wie konnte der Unfallfahrer dann in den Baustellenbereich gelangen? Eine Möglichkeit könnte sein, dass die Absperrungen für die Baustellenfahrzeuge zur Seite geräumt wurden und der Baustellenbereich so frei zugänglich war.

Oder: der Autofahrer ignorierte die Beschilderung absichtlich. Ein Facebook-User kommentiert unter den entsprechenden Post: "Ich bin selbst Straßenbauer, es gibt genug Leute, die Absperrungen, Beschilderungen etc, bewusst ignorieren. Es tut mir für die Angehörigen sehr leid. So etwas darf nicht passieren. Ich selbst habe schon genug Autos umdrehen lassen, weil sie bei uns rein gefahren sind. Der häufigste Kommentar, ja ich habe die Schilder gesehen, dachte aber ich probiere es mal."
Ermittlungen bei der Polizei Karlsruhe laufen
Mit diesen Vermutungen wendet sich die Redaktion von ka-news.de an die Polizei Karlsruhe. Die möchte sich jedoch nicht konkret äußern. "Die Ermittlungen zum Unfall dauern an und gehen in verschiedene Richtungen. Zu laufenden Ermittlungen wollen wir uns nicht äußern", so ein Sprecher gegenüber der Redaktion.
Für neue Erkenntnisse sucht die Polizei weiter nach Zeugen. Personen, die Hinweise zum Unfallhergang geben können, werde gebeten, sich mit der Verkehrspolizei unter der Rufnummer 0721/944 840 in Verbindung zu setzen.