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Karlsruhe: Tödlicher Badeunfall im Umland: Bäder-Chef Sternagel erklärt, was für die Sicherheit der Karlsruher Badegäste getan wird

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Tödlicher Badeunfall im Umland: Bäder-Chef Sternagel erklärt, was für die Sicherheit der Karlsruher Badegäste getan wird

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    Oliver Sternagel, Chef der Karlsruher Bäder.
    Oliver Sternagel, Chef der Karlsruher Bäder. Foto: Karlsruher Bäder/Stephanie Pilick

    Am vergangenen Sonntag kam es zu einem schrecklichen Unglück in einem Schwimmbad in Kandel: Ein vierjähriger Junge hatte leblos im Wasser getrieben, als ein Zeuge ihn fand. Bademeister und Feuerwehr führten sofort Reanimationsmaßnahmen durch. Per Hubschrauber wurde der Vierjährige danach in eine Karlsruher Kinderklinik gebracht, wo er am Dienstagabend an den Folgen des Badeunfalls starb. Am gleichen Tag kam es auch in einem Schwimmbad in Gernsbach zu einem Unfall, der für einen Dreijährigen Jungen aber glimpflich ausging.

    Solche Zwischenfälle können überall passieren, das weiß auch der Karlsruher Bäderchef Oliver Sternagel. Dennoch ist er froh, dass das in seinen Bädern bisher noch nicht der Fall war. "Bisher hat es Gott sei dank kein solches Vorkommnis gegeben!" erklärte er im Gespräch mit ka-news.

    47 Fachkräfte sorgen für Sicherheit

    Bäder-Chef Oliver Sternagel.
    Bäder-Chef Oliver Sternagel. Foto: Karlsruher Bäder

    Besondere Sicherheitsmaßnahmen zu ergreifen, hält er jedoch nach dem Unglücksfällen in Kandel und Gernsbach für überflüssig. "Nein, daran haben wir keinen Bedarf", sagt er deutlich. "Wir sind personell sehr gut aufgestellt und beschäftigen momentan mit 47 ausgebildeten Fachkräften eine überdurchschnittlich hohe Anzahl an Fachpersonal, das während der Saison noch von zusätzlich 150 Rettungskräften unterstützt wird."

    Zahlreiche Präventivmaßnahmen

    Kinder nehmen an einem Schwimmkurs teil.
    Kinder nehmen an einem Schwimmkurs teil. Foto: Rolf Vennenbernd/Archiv

    Um auch in Zukunft die Unfallgefahr in den Karlsruher Bädern so gering wie möglich zu halten, greift Sternagel auf eine Vielzahl von Maßnahmen zurück. So gibt es beispielsweise Präventivkurse, von denen laut Bäderchef bereits 500 erfolgreich durchgeführt wurden. Sternagel empfiehlt zudem das klassische Babyschwimmen und die Schwimmabzeichen wie das Seepferdchen, um gerade Kinder spielerisch an das Wasser zu gewöhnen.

    Ein weiteres Angebot speziell für Kinder ist das sogenannte "Schwimm Fix", ein Projekt des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT). Dabei werden Grundschulklassen von Lehrassistenten begleitet, die Nichtschwimmern in 15 Einheiten - parallel zum Schwimmunterricht in der Schule - das Schwimmen beibringen sollen. "Über 800 Kinder konnten so bereits Schwimmen lernen", meint Oliver Sternagel gegenüber ka-news. Zusätzlich bietet auch die DLRG Karlsruhe Schwimmkurse für Nichtschwimmer an.

    Die Abschlussveranstaltung des Projekts "Schwimm Fix" im Turmbergbad. Bürgermeister Martin Lenz bedankt sich bei Unterstützern und Initiatoren.
    Die Abschlussveranstaltung des Projekts "Schwimm Fix" im Turmbergbad. Bürgermeister Martin Lenz bedankt sich bei Unterstützern und Initiatoren. Foto: (mn)

    Neben Schwimmkursen und ausreichend Personal am Beckenrand, darf die klassische Aufklärungsarbeit vor Ort nicht unterschätzt werden. "Natürlich sensibilisieren wir auch direkt in den Schwimmbädern selbst", unterstreicht Oliver Sternagel. Durch das Aufstellen von Schildern und gezieltes Ansprechen der Schwimmbadbesucher erhofft sich der Bäderchef eine erhöhte Aufmerksamkeit - vor allem von den Eltern kleiner Kinder. "Die meisten sind dann auch wirklich schnell einsichtig", berichtet er.

    Trotz aller Sicherheits- und Präventionsmaßnahmen, Sternagel weiß: Eine hundertprozentige Sicherheit gibt es nie. "Wir geben alles, um das Restrisiko so gut wie möglich zu reduzieren!", äußert er sich gegenüber ka-news. Denn: "Sicherheit ist schließlich das höchste Gut", sagt Sternagel abschließend.

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