Gemeinsam mit seinem sechsköpfigen Team möchte der Diplombiologe herausfinden, in welchem Ausmaß sich die Mücke bereits ausgebreitet habe. Das Tier kann im schlimmsten Falle tropische Krankheiten wie etwa Denguefieber übertragen.
Erklärtes Ziel ist es alle möglichen Brutstätten, in erster Linie kleinere stehende Gewässer wie Pfützen, Wassermengen in Baggerschaufeln oder Gullis nach Tigermücken-Laven zu untersuchen. Über die genaue Zahl der Tigermücken auf Karlsruher Gebiet ist noch nichts bekannt. Das werden die Untersuchungen der Experten in den nächsten Tagen zeigen. "Bei einer breiteren Verbreitung hätte es allerdings bestimmt Beschwerden durch Anwohner gegeben, da die Tigermücke aggressiv sticht", so Jöst.
Keine konkrete Gefahr für die Bevölkerung
Derzeit besteht durch die Mücken jedoch keine konkrete Gefahr für die Bevölkerung. Dies bestätigte der stellvertretende Leiter des Gesundheitsamtes, Ulrich Wagner. "Aktuell besteht kein Erkrankungsrisiko durch Stiche der Tigermücke. Es geht eher darum die Mücke zu bekämpfen, damit sie sich hier nicht dauerhaft etablieren kann. " Es gebe nur wenige Menschen in der Region, die unter einer der fraglichen Krankheiten litten. Insofern könnten sich Tigermücken nicht infizieren und Krankheiten durch Stiche verbreiten.

Erste Exemplare der Tigermücke (Aedes albopictus) waren in Deutschland vor zehn Jahren aufgetaucht und wurden über den Personen- und Güterverkehr aus Italien und Frankreich nach Deutschland gebracht. Das war Ende September 2007 an einem Rastplatz der Autobahn A5 bei Weil am Rhein. In Freiburg und Heidelberg überwintern die Mücken bereits.