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Karlsruhe: Tierischer Randalierer in Durlach: Polizei rettet Dachs aus misslicher Lage

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Tierischer Randalierer in Durlach: Polizei rettet Dachs aus misslicher Lage

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    (Symbolbild)
    (Symbolbild) Foto: Marek / ForstBW

    Das panische Tier konnte sich nicht mehr selbst aus dieser Misere befreien. Der Dachs versuchte jedoch vergebens und unter lautem Tiergeschrei das Erdreich aufzugraben. "Die eingesetzten Beamten starteten kurzerhand eine Rettungsaktion, sie organisierten ein zwei Meter langes Brett, um dem Dachs so eine Rampe zu bauen", so die Polizei in einer Pressemeldung.

    Nachdem sich der tierische Randalierer schließlich beruhigt hatte und er sich in Sicherheit wiegte, gelang es ihm problemlos die Rampe zu erklimmen und trollte sich davon. 

    Dachse besuchen öfter Grötzinger Wohngebiete

    Neben Durlach ist der Dachs auch in den Hohlwegen rund um Grötzingen des Öfteren anzutreffen. Darüber informiert auch die Stadt Karlsruhe in einer Pressemitteilung. "Ungewöhnlich scheint, dass sich die Dachse nun auch immer wieder tagsüber in den Gärten des Wohngebiets blicken lassen", heißt es darin.

    Grund dafür sei die Eigenschaft der Tiere, sich als sogenannte Kulturfolger den menschlichen Lebensräumen anzupassen. Jetzt im Winter findet der Dachs seine Nahrung in Komposthaufen, Beeten und unter gepflegtem Rasen. Besondere Leckerbissen sind ausgelegtes Katzen- und Vogelfutter. Von den milden Wintern und der Abwärme von Häusern und Autos profitiere er laut Stadtverwaltung ebenfalls.

    Anders als seine Artgenossen im Schwarzwald muss er sich so keinen ordentlichen Winterspeck mehr anfressen, bevor er in die Winterruhe geht. "Deshalb ist es nicht mehr ungewöhnlich, die Dachse tagsüber anzutreffen", heißt es in der Meldung weiter. Das Problem dabei: Da er seine Baue in Wohngebieten allerdings nicht wie gewohnt an Hängen und Böschungen anlegen kann, gräbt er stattdessen unter Garagen, Carports und Treppen das lockere Erdmaterial aus.

    Tiere werden selten aggressiv

    "Für Anwohner kann ständiger Dachs-Besuch zu einem echten Konflikt werden. Der Dachsbau unter Fundamenten kann zu Schäden führen und seine nächtlichen Grabungen verärgern Gartenbesitzer", erklärt die Stadt. Zudem befürchten viele die Übertragung von Wildkrankheiten oder Beißattacken.

    Ein Dachs, der sich in einer Tiefgarage verirrt hat, wurde von der NNB gerettet.
    Ein Dachs, der sich in einer Tiefgarage verirrt hat, wurde von der NNB gerettet. Foto: (Carsten Rehder, dpa)

    Der städtische Wildtierbeauftragte Stefan Lenhard versuche hier zu beruhigen. Laut dem Experten würden Dachse nur dann aggressiv, wenn sie krank oder verletzt sind oder in die Enge gedrängt werden. Auf Menschen übertragbare Wildkrankheiten seien im Stadtgebiet nicht bekannt. Allerdings können Hunde und Katzen Parasiten über den Kot des Dachses aufnehmen. Dann könne der Tierarzt weiterhelfen.

    Mögliche Maßnahmen und Hilfestellung

    Wer keinen Dachs auf seinem Grundstück möchte, sollte sich laut Stadt Karlsruhe um einen engmaschigen Zaun von mindestens 1,20 Meter Höhe bemühen, der in den Boden eingearbeitet ist. Dieser müsse regelmäßig kontrolliert und gepflegt werden. "Zudem sollte Tierfutter aus dem Garten entfernt werden und es empfiehlt sich Abfalltonnen und den Kompostplatz im Garten unzugänglich zu machen."

    Lärm, Licht und beißende Gerüche helfen nach Angaben der Stadt nur kurzfristig bei der Vergrämung. Werden erste Grabversuche eines Dachsbaus an einem Gebäude entdeckt, können die Löcher wieder mit Erde geschlossen und mit einem Brett oder Blumentopf abgedeckt werden.

    Vorsicht beim Abdecken von Dachsbauten

    "Geht das Loch bereits so weit unter das Gebäude, dass das Ende der Röhre nicht erkennbar ist, ist Vorsicht geboten. Ein Abdecken des Baus hätte dann zur Folge, dass der Dachs kläglich verhungert und erstickt", mahnt die Stadt. Solche Maßnahmen sind aus Tierschutz-Gründen nicht zulässig. In einem solchen Fall empfehle es sich, fachmännischen Rat beim städtischen Wildtierbeauftragten einzuholen.

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