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Karlsruhe: Tief gestapelt: Mehr Geld im Karlsruher Stadtsäckl

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Tief gestapelt: Mehr Geld im Karlsruher Stadtsäckl

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    Tief gestapelt: Mehr Geld im Karlsruher Stadtsäckl
    Tief gestapelt: Mehr Geld im Karlsruher Stadtsäckl Foto: (mw)

    2011 rechnete man für das Folgejahr noch mit einem Minus von 41,26 Millionen Euro. Haben Mergen und ihr Team also zu pessimistisch kalkuliert? Ausschlaggebend für den finanziellen Puffer waren vor allem ungeplante Steuernachzahlungen eines Unternehmens in Höhe von 90 Millionen Euro.

    Verlust bei Blitzer-Einnahmen: "Die Karlsruher fuhren 2012 langsamer als gedacht"

    Darüber hinaus erwiesen sich Gewerbe- und Einkommenssteuer 2012 als besonders ertragsreich. "Hier müssen wir ansetzen", erklärt Erste Bürgermeisterin Margret Mergen am Dienstag - "wir müssen die Wirtschaft ankurbeln und uns weiter um Fachkräfte bemühen." Dank des guten Jahresergebnisses konnte man auf eine geplante Kreditaufnahme verzichten.

    Hätten Sie gedacht, dass die Karlsruher langsamer fahren, als die Stadt plant? Auch durch Geschwindigkeitskontrollen nimmt die Stadt Geld ein - sonst ein zuverlässiger Gewinnfaktor, wurde 2012 offenbar weniger durch Blitzer-Bußgelder eingenommen, als man seitens der Verwaltung angenommen hatte. "Aus den Geschwindigkeitskontrollen ergaben sich im letzten Jahr weniger Erlöse als zuvor - damit haben wir nicht gerechnet", schmunzelt Mergen.

    Investitionen 2012: Kitas, Wohnungsbau und städtisches Personal

    Viel ausgegeben hatte man 2012 für den Kita-Ausbau in Karlsruhe, ebenso für die Sanierung von leerstehenden Gebäuden, die in Zukunft als Wohnungen oder städtische Dienststellen weiter genutzt werden sollen. Darüber hinaus hatte die Stadt im vergangenen Jahr rund 50 neue Stellen geschaffen und die Tarife der Angestellten erhöht: "Derzeit zählen wir etwa 6.000 Mitarbeiter - 2012 stellten wir vor allem Leute für Kitas, Schulen und die Müllabfuhr ein", so Mergen weiter. 25 Prozent der geplanten Ausgaben flossen demnach in die Aufstockung des städtischen Personals.

    Am Dienstag gibt Mergen außerdem einen Ausblick auf die Finanzlage des laufenden Jahres 2013: "Auch hier liegen wir besser als gedacht." Bereits jetzt zeichne sich ein Plus von rund 25,25 Millionen Euro ab - im Haushaltsplan war Mergen noch von 8,75 Millionen Euro ausgegangen. Große Investitionen stehen dennoch auf dem Programm: Laut der Ersten Bürgermeisterin müsse man gerade in Sachen Wildpark-Neubau mit erheblichen Folgekosten rechnen, da man zu diesem Zeitpunkt noch nicht abschätzen könne, wie viel eventuelle Sponsoren stemmen werden und wieviel der Verein selbst im Stande sei zu finanzieren. Hierbei müsse man sich zudem fragen, ob ein sofortiger Neubau in einer einzigen Etappe wirklich notwendig sei. "Derzeit plant man damit, zunächst die Infrastruktur wie die Parkplätze im Wildpark zu erneuern, um so Schritt für Schritt die Weichen für das neue Stadion zu stellen", betont Mergen.

    Ausblick 2013/2014: Wildpark-Neubau steht an - "Wir rechnen mit erheblichen Folgekosten"

    Aber auch für den Ausbau des Klinikums, des Staatstheaters oder den Fortschritt der Kombilösung müsse man in Zukunft viel Geld in die Hand nehmen. "Trotz des positiven Ergebnisses haben wir so gut wie kein Budget für Extra-Wünsche", erklärt Mergen und richtet sich damit offen an die Stadträte im Karlsruher Gemeinderat. Euro-Krise, USA-Pleite - kriegt Karlsruhe das in Zukunft zu spüren? "Zum jetzigen Zeitpunkt mache ich mir keine Sorgen um den städtischen Haushalt", so Mergen - "allerdings gilt es, die weltweite Finanzlage gut im Blick zu halten - wenn die Zinsen steigen, wird das auch Auswirkungen auf uns als Stadt haben." Deshalb will man auch weiterhin eher sparsam haushalten - man wisse schließlich nie was kommt.

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