In zwei Wochen beginnen die Olympischen Spiele in Paris. Dazu werden Millionen Besucher aus aller Welt erwartet – auch aus Regionen, in denen das Dengue-Fieber bereits eine Epidemie ausgelöst hat. Jene Menschen könnten Dengue-Viren oder auch die Erreger vom West-Nil-Fieber, Chikungunya, Zika-Fieber oder das Usutu-Virus in sich tragen und dieses unbemerkt nach Paris verschleppen.
Mit den Tigermücken, die sich in Frankreich deutlich stärker ausgebreitet haben als etwa in Deutschland, könnte es dann zu einer Epidemie kommen. Stechen die lästigen Blutsauger mit einem Virus infizierte Menschen und stechen dann andere Personen, können sie Krankheiten übertragen. Dengue-Fieber kann zu Fieber, Hautausschlag sowie ausgeprägten Gliederschmerzen führen, wie das Auswärtige Amt schreibt. Meist verläuft eine Erkrankung aber symptomfrei. Infizierte können das Virus also unbemerkt verschleppen und es damit verbreiten.
Insektenschreck in Paris: Voraussetzungen für Superspreading-Event gegeben
Damit die Olympischen Spiele zu einem Superspreading-Event werden, muss es laut CNN genügend der sogenannten Aedes-Mücken und genügend bereits infizierter Menschen sowie genügend Zeit und genügend Menschen geben, die infiziert werden können. Die Voraussetzungen sind gegeben; bis Mitte April wurden dem französischen Gesundheitsamt 1.679 importierte Dengue-Fälle gemeldet – und damit 13 Mal so viele wie im Vorjahreszeitraum, berichtet das Ärtzeblatt. Dabei gibt es in Frankreich bereits Mücken, die das Virus in sich tragen.
Die Tigermücke ist perfekt an die Pariser Gegebenheiten angepasst: Sie ernährt sich bevorzugt von Menschenblut – und das in der Morgen- und Abenddämmerung. Hinzukommt, dass die Eier der Blutsauger sehr beständig sind; sie können monatelange Trockenheit überstehen.
Forscher in Sorge über Vermehrung der Mücken
Forscher des Instituts Pasteur in Paris sind in Anbetracht der gut zwei Wochen dauernden Sommerspiele deswegen in Sorge. Sie haben die Vermehrung der Mücken in einem Labor untersucht. Demnach hängt das Ausmaß einer Epidemie vor allem von der Dauer des Vermehrungszyklus‘ in den Insekten ab. So lag die Inkubationszeit der Dengue- und Zika-Viren bei einer Temperatur von 28 Grad bei 14 bis 21 Tagen. Das West-Nil-Virus könnte noch schneller auf den Menschen übertragen werden – nämlich schon nach drei Tagen. Chikungunya und das Usutu-Virus benötigten dafür drei bis sieben Tage.
Ist es während der Olympischen Spiele in Paris warm und trocken, würde das die Ansteckungsgefahr verringern. Bei starkem Regen würden sich die Tigermücken hingegen schnell ausbreiten. Die Behörden sind über das mögliche Risiko informiert.
Übrigens: Auch in Deutschland breiten sich gefährliche Mücken aus. Nach dem Hochwasser diesen Sommer droht gar eine Mückenplage in Baden-Württemberg und Bayern. Um sich vor den Blutsaugern zu schützen, sollte man wissen, was sie anzieht.
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