"Wir haben keine Ahnung, woher die Zahlen kommen. Die Stadt verlangt definitiv keine Entschädigungszahlungen von der EnBW", so Wnuck weiter. Es gebe lediglich Gespräche mit dem Unternehmen, wie die Entsorgung des Mülls in Zukunft organisiert werden wird. "Dabei gab es zum Beispiel Verhandlungen über Transportkosten, nicht jedoch über etwaige Millionenzahlungen an die Stadt", erläutert der Pressesprecher weiter.
Müllofen verschlang mehr Geld als Müll
Nach SWR-Informationen habe die Stadt vor allem Gelder für Investitionen in die Anlage gefordert. So habe Karlsruhe beispielsweise das Grundstück für den Ofen gestellt und eine aufwändige Gasleitung finanziert, die unter dem Hafenbecken verlegt wurde. Hinzu seien Kosten für die Altlastenbeseitigung und den Straßenbau gekommen.
Anfang des Jahres gab EnBW bekannt, Thermoselect zu schließen. Als Hauptgrund gab der Energieversorger an, die von den Kommunen geforderte 20-jährige Entsorgungsgarantie nicht gewährleisten zu können. Zudem fraß der Ofen mehr Geld als Müll. Rund 400 Millionen Euro steckte die EnBW in die Anlage und deren Betrieb. Über Entsorgungsalternativen laufen derzeit Gespräche.