Nach dem Abkommen von La Rochelle ist für den TGV von Stuttgart nach Paris eine Gesamtreisezeit von 3 Stunden 40 Minuten festgelegt. Heute betrage die Reisezeit für diese Strecke 3 Stunden 39 Minuten. Jeder Fahrzeitgewinn auf dieser Strecke könne daher alternativ auch durch zusätzliche Halts entlang der Strecke genutzt werden. Selbst nach den Angaben des baden-württembergischen Innenministerium, das für den Rastatter Tunnel von einem Fahrzeitgewinn von zirka fünf Minuten und nochmals etwa drei Minuten für die Appenweierer Kurve und die neue Rheinbrücke zwischen Kehl und Straßburg ausgeht. Dies würde einen zusätzlichen TGV-Halt in Baden-Baden, für den seitens der Landesregierung etwa fünf bis sechs Minuten veranschlagt, "zweifellos" möglich machen, so Stober.
ICE: Stober plädiert für Taktverdichtung
Der Karlsruher Landtagsabgeordnete begrüßte daher auch die vom Regionalverband Mittlerer Oberrhein zuletzt gefasste Resolution zur Realisierung des Rastatter Tunnels (ka-news berichtete). "Die gewonnene Fahrzeit ist dabei aber nur ein Argument. Noch viel wichtiger ist der Kapazitätsgewinn durch den Rastatter Tunnel", so Johannes Stober. "Denn bezüglich der Kapazität ist der ganze viergleisige Ausbau der Rheintalstrecke zwischen Rastatt und Offenburg nutzlos, so lange der zweigleisige Flaschenhals im Rastatter Bahnhof nicht behoben ist", so Johannes Stober.
Genauso wie beim TGV stelle sich aber auch beim ICE die Frage nach zusätzlichen Halts an den ICE-Bahnhöfen Offenburg und Baden-Baden. Mittelfristiges Ziel müsse hier sein, dass beide Bahnhöfe in einem Stundentakt vom ICE bedient werden. Dieses Ziel sei für den ICE-Bahnhof Offenburg annähernd erreicht, für den ICE-Bahnhof Baden-Baden trotz manch kleiner Verbesserungen allerdings noch lange nicht.
Der Königsweg, um dieses Ziel zu erreichen, sei allerdings eine Taktverdichtung auf mindestens zwei ICEs pro Stunde zwischen Freiburg und Karlsruhe. Diese sollten dann im Wechsel den Bahnhof Offenburg und den Bahnhof Baden-Baden bedienen. Dies hätte den Vorteil, dass der gesamte Fahrzeitgewinn von 14 Minuten zwischen Karlsruhe und Freiburg ohne Verluste direkt an die Fahrgäste weitergegeben werden könnte, so der badische Abgeordnete.