Unter Leitung von Professor Christoph Hupfer und in Kooperation mit der Stadt Karlsruhe, haben vier Studenten des Studiengangs "Verkehrsmanagement" an der Hochschule Karlsruhe - Technik und Wirtschaft die Wirksamkeit von so genannten Geschwindigkeitsanzeigetafeln untersucht. Bei diesen handelt es sich um solche, die entweder per Smiley oder per Tempoanzeige auf überhöhte oder angemessene Geschwindigkeit hinweisen, den Autofahrer also eher ermahnen statt bestrafen.
Weniger Raserei dank Smileys?
Im Rahmen der verkehrlichen Untersuchung nahmen die Studenten drei Vermessungsstellen rund um Karlsruhe unter die Lupe. An allen drei Stellen in Palmbach, Stupferich und Grünwettersbach gilt dabei derzeit tagsüber ein Tempolimit von 50 km/h, nachts ist die Geschwindigkeit zur Lärmreduzierung auf 30 km/h begrenzt. Zuvor hatten Karlsruher Gemeinden die Möglichkeit, Standorte zur Untersuchung einzureichen, um auf potenzielle Gefahrenstellen hinzuweisen oder neue Tempolimits zu veranlassen.
An den drei ausgesuchten Standorten wurden demnach zunächst unterschiedliche Werte gemessen: Mit Smiley-Anzeige, mit Tempo-Anzeige und ohne jegliche Anzeige. Das Ergebnis: Beide Tafeln veranlassen Autofahrer offensichtlich dazu, nach dem Passieren durchschnittlich um 10 km/h langsamer zu fahren.
Karlsruhe will Verkehrssicherheit fördern
Ein Grund für die Stadt Karlsruhe, künftig mehr im Stadtgebiet zu installieren. Die Anschaffungskosten einer Anzeigetafel belaufen sich im Schnitt auf rund 3.000 Euro, so Weiße auf Nachfrage von ka-news. Bei der Platzierung, so das Ergebnis der studentischen Untersuchung, komme es vor allem auf einen sinnvollen Standort an - beispielsweise dort, wo geringe Tempolimits, beispielsweise 30er-Zonen, gelten.
Karlsruhe will in mehr Verkehrssicherheit investieren, so der Tenor beim Pressegespräch zu den Forschungsergebnissen am vergangenen Donnerstag. Bei den Tempotafeln, egal ob mit oder ohne Smiley, handele es sich um gute Alternativen zu Radarfallen, so Erster Bürgermeister Wolfram Jäger. Viele Bürger empfinden das Blitzen als Schikane, so sagt er weiter.
Dass das vermehrte Schaffen von Geschwindigkeitsbegrenzungen jedoch auch nicht immer zielführend ist, macht Ordnungsamtsleiter Björn Weiße deutlich. "Wir können die Geschwindigkeit nicht aus Wohlwollen beschränken", so Weiße zu den Wünschen der Gemeinden nach Geschwindigkeitsbeschränkung. Die Einführung von Tempolimits gehe laut ihm mit akutem Gefahrenpotenzial, wie beispielsweise einem vorbeiführenden Schulwegs, mit sich. Oft gehe es den Anwohnern um die Lärmentwicklung, die laut dem Ordnungsamtsleiter jedoch auch durch andere Maßnahmen, beispielsweise in Verantwortung des Stadtplanungsamt reduziert werden könne.