Sind Vieltelefonierer die neuen Raucher? Daran, dass in Kneipen nicht mehr gequalmt werden darf, haben wir uns inzwischen gewöhnt. Auch an die Glaskästen an Flughäfen. Und wer an einem Bahnhof der Deutschen Bahn AG eine Zigarette anstecken will, hat dies gefälligst innerhalb der eigens für diesen Zweck auf den Boden gemalten Markierung am Rande des Bahnsteiges zu tun.
Telefoniert wird dagegen überall. Noch. Denn wenn das Berliner Beispiel Schule macht, werden Raucher und Telefonierer künftig zusammenrücken müssen - sofern man den Telefonierern nicht gleich ihre eigenen Glaskästen spendiert. Hier könnten diese dann ganz in Ruhe die klassischen Handy-Fragen beantworten: "Wo bist Du gerade?" und "Wann kommst Du?". Schnell wird sich der gerade nicht telefonierende Rest daran gewöhnen, dass er nicht mehr immer und überall über den Lebensgeschichten wildfremder Menschen lauschen muss. Schöne neue (ruhige) Welt!
Schade ist allerdings, dass dies überhaupt nötig ist. Rücksichtnahme sollte schließlich eigentlich selbstverständlich sein - und dazu gehört nun einmal auch, dass das Handy manchmal einfach (lautlos) in der Tasche bleiben sollte, selbst dann, wenn das Telefonieren formell nicht verboten ist.
Zum nicht ganz ernst gemeinten Artikel daher die durchaus ernst gemeinte Frage: Bar mit Handyverbot: Ist das auch eine Idee für Karlsruhe?