Seit Herbst 2010 bietet die BLB das Schulungsprogramm "Teaching Library" für Schüler, Studenten und andere Nutzer der Einrichtung an. In unterschiedlichen Modulen wird dabei auch die Informationskompetenz im Hinblick auf wissenschaftliches Arbeit geschult.
Quellenangabe: Wikipedia
"Der 'Bildungsplan 2004' des Landes Baden-Württemberg misst der Literatur- und Informationsrecherche als Teil der Methodenkompetenz einen hohen Stellenwert bei", erläutert Maren Krähling, Leiterin der Arbeitsgruppe "Teaching Library". "Es wird erwartet, dass Gymnasialschüler im Rahmen von Projektarbeiten (GFS) und Neigungskursen auch die Informationsangebote und Recherchesysteme von Hochschul- und Landesbibliotheken zu nutzen lernen", so Krähling weiter.
Auf diese Erwartung möchte die BLB reagieren. Ziel des kostenlosen Programms ist es, dass die Schüler ihren Informationsbedarf erkennen, eigene Suchstrategien in geeigneten Medienformen entwickeln, nach Informationen recherchieren und sie dann aus- und bewerten.
"Teaching Library" ist außerdem fester Bestandteil des Unterrichts für zehnte Klassen im Lehrplan des Gymnasiums Neuenbürg. Deshalb nimmt Deutschlehrerin Jelka Schwark mit ihrer Klasse an einer Schulung teil, in der die Schüler die Bibliothek und ihren Katalog kennenlernen sollen. "Die Schüler sollen auf die Oberstufe vorbereitet werden", sagt Schwark. Das sei unbedingt nötig, denn "sie glauben an das, was im Internet steht" - ohne diese Informationen zu hinterfragen.
Informationen aus dem Internet hinterfragen
Durch die tägliche Informationsflut im Internet sei es besonders für die Schüler wichtig, genau das zu lernen. Schwark glaubt, dass durch den Workshop die Hemmschwelle für die Schüler sinkt, Material für Facharbeiten auch in Büchern zu suchen. Die Qualität der Informationen wirke sich darauf aus, welche Noten sie für ihre GFS erhielten. "Prinzipiell schneiden die Schüler gut ab", stellt Jelka Schwark fest. "Viele nutzen die GFS, um ihre Noten nach oben zu korrigieren."
"Die Informationen, die wir haben, wollen wir für die Schüler verfügbar machen", erläutert Martin Herrmann, Bibliotheksreferendar und Schulungsleiter. "Deshalb wollen wir so schülerzentriert wie möglich vorgehen." Zudem will die Bibliothek alternative Möglichkeiten bieten, wie sich die Schüler unabhängig vom Internet Informationen beschaffen können.
Hemmschwelle, Bücher auszuleihen, reduzieren
Zu ihrer Initiative hätten die "Teaching Library"-Leiterin Krähling und ihre Mitstreiter bisher hauptsächlich positive Rückmeldungen erhalten, freut sie sich. Auch die Schüler aus Jelka Schwarks Klasse sind zufrieden damit, was sie in den zwei Stunden gelernt haben. "Ich weiß jetzt, wie ich recherchieren soll und wie das effizient funktioniert", stellt Luca fest. "Außerdem weiß ich etwas über das Gebäude und wo ich Bücher finden kann. Das wird mir auch später helfen, wenn ich studiere."
Patrick und René freuen sich über die "Anhaltspunkte, wie wir uns zurechtfinden können und die kleinen Übungen, wo man lernt, wie man's macht." Anfangs seien die beiden zwar noch sehr unsicher gewesen, aber das werde sich geben, vermuten sie. Schließlich kennen sie jetzt die wichtigsten Anlaufstellen, wo sie um Hilfe bitten können.
Schulungen für Schüler, Studenten und alle anderen Nutzer
Neben den Schulungen für Klassen aller Schularten bietet die BLB außerdem eine Schülerfragestunde an, in der die Bibliothekare Schüler individuell zu Facharbeiten oder zur Abiturvorbereitung beraten. Für Studenten gibt es ebenfalls eine Sprechstunde. Außerdem veranstaltet die Bibliothek regelmäßige Schulungen für alle anderen Nutzer, die sich mit dem Bestand und den Möglichkeiten der Einrichtung vertraut machen möchten. Nähere Informationen dazu gibt es im Internetseite der BLB.