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Karlsruhe: Tauss: Anklage erhoben

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Tauss: Anklage erhoben

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    Gegen Jörg Tauss wurde Anklage erhoben.
    Gegen Jörg Tauss wurde Anklage erhoben.

    Gegen Tauss besteht der hinreichende Verdacht, zwischen Mai 2007 und Januar 2009 in 102 Fällen überwiegend kinderpornographische, aber auch jugendpornographische Dateien erlangt, weitergegeben und besessen zu haben. In besagtem Zeitraum habe er sich in 95 Fällen insgesamt 228 derartige Bild- und Videodateien verschafft und auf seinem Mobiltelefon abgespeichert, heißt es in einer Pressemitteilung der Staatsanwaltschaft. 90 dieser Taten hätten Kinderpornographie zum Gegenstand gehabt.

    Zwischen Mai 2008 und Januar 2009 habe er mit seinem Mobiltelefon in sechs Fällen an andere Personen insgesamt fünf solcher Bilddateien und eine Videodatei übersandt. Bei der Durchsuchung seiner Wohnung in Berlin am 5. März dieses Jahres sei er - rechtlich bewertet als eine Tat - im Besitz von weiterem überwiegend kinderpornographischen Material gewesen. Auf seinem Mobiltelefon hätten sich 70 Bilddateien sowie eine Videodatei befunden. Zudem seien bei ihm drei DVDs mit insgesamt 10 Videodateien sichergestellt worden.

    Gewichtige Umstände sprechen gegen seine Erklärung

    Tauss hatte im Ermittlungsverfahren den Umgang mit Kinder- und Jugendpornographie nicht in Abrede gestellt, sein Verhalten allerdings mit angeblichen Recherchen aufgrund seiner Tätigkeit als Bundestagsabgeordneter zur Gewinnung eigener Erkenntnisse für die politische und gesetzgeberische Arbeit erklärt. Die gemeinsam mit der Landespolizeidirektion Karlsruhe und dem Polizeipräsidium Karlsruhe durchgeführten Ermittlungen haben keine objektiven Anhaltspunkte für die Richtigkeit dieser Behauptung ergeben, so die Staatsanwaltschaft weiter.

    Darüber hinaus sprechen gewichtige Umstände gegen die Erklärung des Abgeordneten; sie ist nach Einschätzung der Staatsanwaltschaft widerlegt. Wegen der besonderen Bedeutung des Falles, die insbesondere aus der hervorgehobenen Stellung von Tauss und dem großen Interesse der Medien und der Öffentlichkeit resultiert, wurde Anklage am Landgericht erhoben, so die Staatsanwaltschaft abschließend.

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