17:51 Zusammenarbeit bleibt bestehen - bis zu einer endgültigen Lösung
Wie das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg jetzt mitteilte, soll Belwü solange genutzt werden können, bis eine endgültige Lösung gefunden wird.
"Es wird an einer langfristigen Lösung für die Schulen gearbeitet. Bis diese steht, ist die Versorgung der Schulen mit IT-Leistungen über das Hochschulnetz sicher. Gemeinsam arbeiten Kultusministerium und Wissenschaftsministerium mit den kommunalen Spitzenverbänden an einer neuen Lösung für die Zukunft", heißt es.
BelWü soll demnach frühestens ab dem 1. Oktober 2021 bis zum 28. Februar 2023 "schrittweise und sukzessive das Hosting von Webauftritten einstellen". Das betrifft beispielsweise Homepages oder von den Schulen auf eigenem Webspace betriebene Dienste. So soll den Schulen eine entsprechende Vorlaufzeit ermöglicht werden.
015:45 Belwü will Zusammenarbeit mit über 2.000 Schulen beenden
Zur Begründung heißt es darin, es gebe "veränderte rechtliche Rahmenbedingungen". Zudem werde eine "langfristige Perspektive für einen gesicherten Betrieb" benötigt. Diese könne das Kultus- und Wissenschaftsministerium "aus verschiedenen Gründen nicht verlässlich dauerhaft erbringen."

Das Landeshochschulnetz nimmt demnach ab sofort keine neuen Schulen mehr auf und möchte mit Beginn im Oktober die bestehenden Auftritte der Schulen im Hochschulnetz einstellen, wie es heißt. Empfehlungen für alternative Dienstleister könne man aus Wettbewerbsgründen keine geben, so Belwü.
Der Philologenverband Baden-Württemberg übt scharfe Kritik.
Keine Äußerung vom Kultus- und Wissenschaftsministerium
Mitten im Corona-Lockdown und im digitalen Fernunterricht erfahren tausende Schulen, die den Internetanschluss, ihre Homepage, die Lehrer-Emailkonten und Moodle-Lernplattformen bei BelWü betreiben, dass diese jetzt sukzessive beendet werden sollten, teilte der Landesvorsitzende Ralf Scholl am Montag mit.
Es sei völlig unverständlich, dass zum zweiten Mal innerhalb von nur drei Jahren eine bestehende Struktur abgerissen werde, ohne dass rechtzeitig ein funktionierender Ersatz bereitstehe. Der Verband forderte die Landesregierung am Montag auf, den Vertrag mit Belwü zu verlängern und in der Zwischenzeit eine landeseigene Lösung zu schaffen.

Der bildungspolitische Sprecher der FDP-Fraktion im Landtag, Timm Kern, teilte zu der Entscheidung mit, sie komme überraschend und zur Unzeit. Die Beweggründe blieben unklar und die Ministerien die Hinweise für den nunmehr notwendigen Anbieterwechsel der Schulen schuldig, so Kern.
Das Kultus- und das Wissenschaftsministerium haben sich auf Anfrage dazu zunächst nicht geäußert.