Seit etwa drei Jahren nutzen die Surfer die Welle im Rhein, die auch von Kajakfahrern benutzt wird. Die Welle ist zwar nicht besonders groß, aber ihre Kraft reicht aus, um sich mit Hilfe eines Seils, das an einer Brücke angebracht wird, auf der Welle zu halten.
"Das ist eine Attraktion. Eine schöne Freizeitbeschäftigung, gut dass es so etwas in Karlsruhe gibt", freut sich der Surfer Johannes Mende. Er surft bereits seit sechs Jahren und fährt auch regelmäßig an den Atlantik.
Wasserstand ist entscheidend
Bei schönem Wetter und optimalem Wasserstand treffen sich die Karlsruher Surfer zwei bis drei Mal in der Woche an der Brücke. Doch sie surfen nicht nur, sondern tauschen sich auch über die neusten Surf-Trends aus, chillen und grillen.
Den genauen Standort ihrer Welle wollen die Surfer der Öffentlichkeit jedoch nicht preisgeben. "Wir befürchten einen zu großen Andrang, der neben dem Anstehen auch eine größere Gefahr schafft, da Anfänger sich überschätzen könnten", erklärt Mende.
Bevor sie mit ihrer Ausrüstung in das Waldgebiet südlich von Karlsruhe aufbrechen, überprüfen sie den Wasserstand im Internet. Der Wasserstand des Rheins darf für die perfekte Welle weder zu hoch noch zu niedrig sein, weiß der Profi.
Karlsruher Surferparadies
"Die Welle ist natürlich kein Vergleich zum Atlantischen Ozean. Das surfen macht dort dennoch richtig viel Spaß", findet der Wassersportler. Die Karlsruher Welle ist auch nicht so groß wie die Eisbachwelle in München. Diese wurde kürzlich durch den Kinofilm "Keep Surfing" berühmt und so zu einem Magnet für Wellenreiter aus der ganzen Welt.
Mende verbringt mit seinen Freunden häufig den ganzen Tag an der Welle. Mit ihren bis zu zwei Meter langen Brettern rauschen sie mehrere Stunden auf dem Rhein. Teilweise haben sie ihre Surfbretter selbst gebaut. Sie experimentieren den ganzen Tag und trainieren den perfekten Wellenritt. Die Welle ist für die Clique das Karlsruher Surferparadies.
Vor ein paar Wochen wurde vor der Brücke ein Warnschild angebracht. "Vor kurzem hat uns die Polizei hier weggeschickt", sagt Mende. Hans Lösch vom Wasser- und Schifffahrtsamt Karlsruhe gibt allerdings Entwarnung: "Das Schild ist kein Verbotsschild. Das Schild warnt vor der Sogwirkung des Flusses im Brückenbereich." Surfern ist demnach weiterhin auf eigene Gefahr möglich.