Und der Erfolg war vielversprechend. Mit Hilfe entsprechender Proben konnte festgestellt werden, dass die eingeführte angeblich estnische Butter niemals dort hergestellt worden sein kann. Keine estnische Kuh hatte die Milch für diese Butter geliefert und keine estnische Molkerei hatte die Butter hergestellt und verpackt. Kleine Nuance am Rande: Die eingeführte Butter war in hier üblichen Blöcken zu 25 Kilo verpackt, während entsprechende Maschinen in Estland nur 20 Kilo-Portionen abpacken können.
Dank der wissenschaftlichen Untersuchung konnten so zu Unrecht gezahlte Subventionen in Höhe von zwei Millionen Euro zurückgefordert und ein Strafverfahren gegen die Beschuldigten eingeleitet werden. Der Bundesfinanzhof in München urteilte erst am 7. Novemver 2002 in einem anhängigen Revisionsverfahren gegen den Importeur. Jetzt tagten in Karlsruhe Vertreter der Zollfahndung Baden-Württemberg, des Bundesfinanzministeriums und der europäischen Behörde für Subventionsbetrug OLAF, um über die Erfolge dieser wissenschaftlichen Ermittlungsmethode zu beraten und um über den künftigen Einsatz dieser überaus effektiven Methode zu befinden.
Subventionsbetrügereien mit landwirtschaftlichen Produkten kosten die EU jedes Jahr einen mehrstelligen Euro-Milliardenbetrag - Zeit diesen Machenschaften einen Riegel vorzulegen, mit Hilfe der Stabilisotopenanalyse.