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Karlsruhe/Rheinstetten: Stürzen leicht gemacht: Skatenite-Sicherheitsworkshop

Karlsruhe/Rheinstetten

Stürzen leicht gemacht: Skatenite-Sicherheitsworkshop

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    Stürzen leicht gemacht: Skatenite-Sicherheitsworkshop
    Stürzen leicht gemacht: Skatenite-Sicherheitsworkshop Foto: ERS

    Sonnenschein am frühen Dienstag Abend auf dem Parkplatz der Messe in Rheinstetten. Ideales Skating-Wetter. Das sehen auch rund 50 andere Menschen - von Klein bis Groß - in Inline Skates mit Helm auf dem Kopf und kompletter Schutzausrüstung an Knien, Ellbogen und Handgelenken. Sie alle wollen am Donnerstag bei der Skatenite starten und sich mit dem Workshop fit machen für die wartenden Anforderungen auf der Strecke nach Knielingen und zurück.

    Zum Warmmachen geht es zunächst auf eine Runde um das Messegelände herum. Thilo Dörr, sportlicher Leiter der Skatenite, fährt in dem Tempo voraus, das die Teilnehmer donnerstags auf den Strecken erwartet. Ich hänge mich an die Vorhut an, verliere doch schon bald den Anschluss. Ich verfluche die schwer gängigen Kugellager meiner mittlerweile 15-jährigen Skates und mich selbst, dass ich nicht schon früher mit dem Training angefangen habe. Als wir wieder am Ausgangspunkt ankommen, gehöre ich zum Glück nicht zur letzten Gruppe. Das lässt hoffen.

    "Heel Stopp", "Knee Stopp" und Rasenbremsen

    Die Workshop-Teilnehmer lauschen aufmerksam, was Thilo Dörr erzählt. Der Skating-Fachmann erklärt die wichtigste Bremstechnik für die Strecke, den "Heel Stopp". Hierfür muss der Skater die Füße zusammennehmen, leicht in die Knie gehen, den linken Skate vor den Körper setzen und mit dem Stopper bremsen. Den kennen die meisten Skater schon, deshalb klappt die Übung gut.

    Schwieriger wird es beim "Knee Stopp", bei dem man mit dem rechten Knie beziehungsweise mit dem Knieschoner bremst. Dörr macht die Übung vor und versichert, dass sie ganz einfach sei. Ich frage mich aber, wie ich mein Knie auf den Boden kriegen soll, ohne gleich auf dem flachen Bauch zu landen. Doch mein erster Versuch ist gar nicht so schlecht und die Technik tatsächlich nicht so schwer. Wie bei so vielem gilt auch hier "Übung macht den Meister", und nach dem ein oder anderen Kniefall fühle ich mich fast einigermaßen sicher.

    Da wir schon mal auf den Knien sind, zeigt uns Thilo Dörr gleich, wie man richtig fällt. Weder soll man sich auf die Ellenbogen fallen lassen, noch ein Sturz mit den Händen abfangen. Der komplette Unterarm soll einen Sturz anfangen. Dabei muss der Gestürzte vermeiden, mit den Händen eine Faust zu machen, wenn er sich die Finger auf dem Asphalt nicht aufschrammen will. So viele Dinge, an die man denken muss. Da brauche ich auf jeden Fall mehr Übung.

    Kurvenfahren mit Speed und Kanadierstellung

    Jedoch kann ich meinen Gedanken nicht weiter nachhängen, denn Dörr bittet die Teilnehmer an den Rand einer Wiese. Zeit für den "Rasen-Stopp". Jeder soll mit Tempo auf die Rasenfläche zu fahren und auf ihr bremsen, indem er, sobald er den Rasen erreicht, darauf einfach weiterrennt. Auch diese Übung klappt bei allen auf Anhieb. Ein interessierter Skater fragt Dörr, warum er denn nicht den "T-Stopp" zeige, also wie man bremsen kann, indem man die Skates in eine T-Stellung bringt und damit anhält. "Das ist nur geeignet, wenn man keinen Stopper hat", erklärt Dörr. Außerdem sei die Bremstechnik technisch anspruchsvoll und nicht unbedingt geeignet für Anfänger. "Schraub' dir lieber einen Stopper an die Skates", rät er dem Mann.

    Jede Menge Kurven, Gullideckel und Straßenbahnschienen erwarten die Skater auf den Routen. Doch die seien leicht zu bewältigen, sagt Dörr. Mit der Kanadierstellung - Schrittstellung und eine leichte Gewichtsverlagerung in die Richtung, in die es gehen soll - bewältigten Anfänger jede Kurve mit Bravour. Und tatsächlich: Kurvenfahren macht richtig Spaß. Ein bißchen mehr Übung und ich fahre nur noch im Slalom durch die Stadt.

    Komplette Sicherheitsausrüstung kein Zwang, aber notwendig

    Ein Skate vor dem anderen heißt das Rezept auch für die Gullis und die Schienen. Damit keiner dort hängen bleibt, hilft eine gesunde Portion Geschwindigkeit. Diese ist sowieso das Geheimnis so mancher Technik. Kurven fahren geht einfacher, wenn man schneller fährt, erläutert Thilo Dörr. Fahre ich zu langsam, bin ich zu instabil und verliere das Gleichgewicht. "Das ist wie beim Fahrradfahren", klärt er uns auf.

    Das absolute A und O beim sicheren Skaten ist aber eine komplette Schutzausrüstung. Besonders der Helm ist unentbehrlich, um unter anderem Stürze auf den Hinterkopf zu entschärfen. Wie gefährlich ein solcher sein kann, zeigte jüngst der tödliche Sturz des belgischen Radrennfahrers Wouter Weylandt beim Giro d'Italia. Schützer an Knie, Ellbogen und Handgelenken können beim Skaten schmerzhaften Verletzungen entgegenwirken.

    Letzter Sicherheitsworkshop am 19. Mai

    Thilo Dörr rät jedem Skatenite-Skater, eine komplette Schutzausrüstung zu tragen, weil er dann während der Fahrt versichert ist, wenn er stürzt. Fehlt ein Schützer, erlischt der Schutz. Gerade weil die meisten Skater mit Schutz fahren, seien in den letzten zwölf Jahren keine schlimmen Stürze passiert.

    Wer den Workshop am Dienstag verpasst hat, hat am 19. Mai, um 19 Uhr auf dem Vorplatz der Volksbank Karlsruhe die letzte Gelegenheit für dieses Jahr, sich für die kommenden Strecken fit zu machen. Ob die Skatenite am Donnerstag auf die Strecke geht und ihr das Wetter nicht, wie im letzten Jahr, einen Strich durch die Rechnung macht, lesen Sie morgen bei ka-news. Weitere Infos rund um das Skating-Event, finden Sie in unserem Skatenite-Dossier und im Internet.

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