Allerlei Krimskrams im Geschäft und auf dem Weihnachtsmarkt kaufen, einen Schuhkarton dekorieren und das selbst befüllte Weihnachtspäckchen zur Post bringen. Klingt altmodisch? Ist es auch - viele selbstgemachte Päckchen gehen nicht mehr über den Posttresen, das bestätigt DHL-Sprecher Hugo Gimbel. Dafür boome das Online-Versandgeschäft jedoch gleich doppelt und dreifach. Das Wörtchen "Amazon" auf Pappe gedruckt - täglich grüßt das Murmeltier.
Weihnachtszeit: Deutsche verschicken acht Millionen Päckchen täglich
"Normalerweise werden pro Tag etwa 64 Millionen Briefe und 3,3 Millionen Pakete verschickt", erklärt Gimbel und bezieht sich damit auf den Jahresdurchschnitt. Ein Löwenanteil machen die Online-Sendungen samt Retouren aus: "Der Klassiker sind zurückgeschickte Schuhe von Zalando", lacht Gimbel. An Weihnachten jedoch verdoppele sich diese Zahl locker - "dieses Jahr rechnen wir sogar mit bis zu acht Millionen Päckchen, die am Tag angenommen werden." Eine Mammutaufgabe für das Personal - deshalb stelle DHL jedes Jahr zum Weihnachtsgeschäft etwa 10.000 neue Mitarbeiter deutschlandweit ein. Darüber hinaus habe man vor Kurzem unter anderem in eine automatische Sortieranlage für einige Standorte investiert.
All diese Maßnahmen seien laut Gimbel nötig, um die Verlässlichkeit und den gleichen Service wie im restlichen Jahr auch beizubehalten - "wir sind zu Weihnachten gewöhnlich zu schnell wie sonst auch." Wer beispielsweise in der letzten Woche vor Heiligabend sein Päckchen zur Post bringt, dürfe damit rechnen, dass dieses schon am nächsten Werktag vor der Tür des Adressaten liege. Auch für Spätzünder stehen die Chancen gut, das betont Gimbel: Auf jeden, der am 23. Dezember vor 10 Uhr noch am Posttresen steht, warte das Christkind noch - vorausgesetzt das Wetter spiele mit.
Die Reise eines Päckchens
Aber welche Etappen gibt es auf der Reise eines Weihnachtspäckchens eigentlich? ka-news hat gemeinsam mit Hugo Gimbel ein Fallbeispiel konstruiert: "Angenommen Sie schicken mir eine Sendung aus Karlsruhe nach Stuttgart", beginnt der DHL-Sprecher - "dann würden Sie zunächst - wie könnte es auch anders sein - zur nächsten Packstation gehen und dort ihr Päckchen abgeben." Dann geht es gemeinsam mit der restlichen Post ins Paketzentrum in Bruchsal - von dort aus geht die Reise nach Esslingen weiter, hier werden die Sendungen sortiert und an die Lieferdienste weitergegeben. Schließlich landet das Päckchen in der Zustellbasis in Stuttgart - die letzte Etappe legt es dann im DHL-Transporter zurück, bis es an den Adressaten übergeben wird.
Auch ins Ausland wird an Weihnachten fleißig verschickt - bei internationalen Sendungen dann führt laut Gimbel kein Weg an der Sammelstelle in Frankfurt vorbei. Und wer ein bisschen träumen mag: Hier satteln dann auch Papa Noel, Joulupukki, Santa Claus und ihre internationalen Kollegen ihre Rentierschlitten - auf geht's zu den Schornsteinen der Welt.