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Karlsruhe: Streit ums Karlsruher Wasser: Wann, wo und wie dürfen Kanuten paddeln?

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Streit ums Karlsruher Wasser: Wann, wo und wie dürfen Kanuten paddeln?

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    Streit ums Karlsruher Wasser: Wann, wo und wie dürfen Kanuten paddeln?
    Streit ums Karlsruher Wasser: Wann, wo und wie dürfen Kanuten paddeln? Foto: ka-news

    Eisvogel und Zwergtaucher sollen wieder in Ruhe brüten können. Deshalb sollen die ansässigen Kanuverleiher nur noch geführte Touren anbieten, bei denen auf Lautstärke und umweltschädliches Verhalten geachtet werden kann.

    So stellt sich das zumindest die Naturschutzbehörde des Regierungspräsidiums Karlsruhe vor. Der vorläufige Entwurf einer "Freiwilligen Selbstverpflichtung" zum Umweltschutz sieht eine Einschränkung des Bootsverkehrs vor. "Davon können wir aber nicht leben", erläutert Matthias Vogelmann von vogelmann-adventure, einem Kanuverleih, gegenüber ka-news. Natürlich sei der Naturschutz wichtig, aber er dürfe auch nicht zum finanziellen Ruin führen.

    "Natürlich müssen wir Einschränkungen vornehmen"

    Grundlage der Angst der Kanuverleiher ist jener vor einem Jahr entwickelte Entwurf in Sachen Naturschutz auf den Gewässern rund um Karlsruhe. Im vergangenen Jahr hielten sie sich bereits teilweise daran, diese "Freiwillige Selbstverpflichtung" umzusetzen. "Generell ist uns natürlich klar, dass wir gewisse Einschränkungen vornehmen müssen", räumt Vogelmann ein. Doch manches im aktuellen Entwurf sei existenzgefährdend. Zum Beispiel, nur noch geführte Touren anzubieten um die Vögel am Altrhein Rappenwört zu schützen.

    Aber nicht nur den finanziellen Faktor sieht Vogelmann vernachlässigt, sondern auch die Tatsache, dass die Kanuten nicht die einzigen sind, die Einfluss auf das Wasser und dessen Umgebung nehmen. "Wanderer, Spaziergänger und Radfahrer sowie Angler beeinflussen die Natur auch", erinnert er und wünscht sich eine Vereinbarung, bei der auch diese Beteiligten mit einbezogen würden. "Alles andere wäre uns gegenüber unfair."

    Wiederaufnahme der Gespräche noch unklar

    Am 6. September hätte das abschließende Gespräch stattfinden sollen, bei dem aus dem Entwurf - gegebenenfalls mit Änderungen - die tatsächliche "Selbstverpflichtung" werden sollte. Der Termin musste abgesagt werden, weil nicht alle Beteiligten teilnehmen konnten. Sie sollten jedoch vollzählig bei den Gesprächen dabei sein können, da es sich letztlich um eine freiwillige Selbstverpflichtung handele, heißt es von Seiten des Regierungspräsidiums. Es sei noch unklar, ob und wann die Gespräche wieder aufgenommen würden. Aktuell fänden Gespräche mit der Stadt Karlsruhe statt, die als Untere Naturschutzbehörde ebenfalls ein Wörtchen mitzureden hat.. "Bei der Vielzahl an Akteuren, die davon betroffen sind, ist außerdem mit einer langen Vorlaufzeit zu rechnen", sagt ein Sprecher des Regierungspräsidiums im Gespräch mit ka-news.

    Seit September 2011 verhandeln das Regierungspräsidium Karlsruhe, die Stadt, die Kanuvereine, die Naturschutzverbände und kommerzielle Verleiher miteinander, um eine Einigung in Sachen Naturschutz auf den Gewässern rund um Karlsruhe zu erlangen. Ein Jahr darauf wurde in der fünften Gesprächsrunde ein vorläufiger Entwurf entwickelt, an den sich die kommerziellen Kanuverleiher bereits teilweise hielten. Wieder ein Jahr später wurde der finale Termin zur endgültigen Ausarbeitung einer freiwilligen Selbstverpflichtung vorerst aus terminlichen Gründen abgesagt.

    Neben der finanziellen Absicherung geht es den kommerziellen Kanuverleihern auch um den pädagogischen Wert einer Kanutour. "Nur wenn Menschen Natur kennen, schützen sie sie auch", erklärt Matthias Vogelmann ergänzend. Darum sei es wichtig auch weiterhin Schulklassen diese Erfahrung zu bieten und sie nicht durch starke Einschränkungen nahezu unmöglich zu machen.

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