Um das Schicksal der blauen Tonne wird nun vor dem Karlsruher Verwaltungsgericht verhandelt. Die endgültige Entscheidung jedoch wird sich noch um wenige Wochen bis etwa Mitte September hinauszögern, da eine Partei um Fristverlängerung gebeten hatte. Die stellvertretende Pressesprecherin des Verwaltungsgerichts Karlsruhe, Dagmar Quandt-Gourdin, sagte dazu im Gespräch mit ka-news, von Seiten der Firma Kühl Entsorgung & Recycling Südwest GmbH sei für Anfang September eine Stellungnahme geplant.
Wertstofftonne ist nicht sortenrein fdfdfd sdrffdfdfdfd fhfhfhfh
Die Stadt Karlsruhe gab bekannt, ebenfalls mit einer Stellungnahme Anfang September darauf reagieren zu wollen. Gegenüber ka-news stellte das AfA auch die Zuverlässigkeit des privaten Entsorgers in Frage, der bei sinkenden Preisen für den Rohstoff die Stadt mit ihren Altpapierbergen schnell wieder im Stich lassen könne. Das Recyclingunternehmen hatte als Vorteil des eigenen Systems genannt, dass derzeit in der Altpapiersammlung entsorgte Chemikalien zu unnötigen Kosten führen würden, welche durch seine Recyclingmethode entfielen.
Das Entsorgungssystem der Wertstofftonne ist nach Aussage des privaten Recyclers fragwürdig. Hierbei werde Altpapier nämlich oft mit anderen Abfällen, wie zum Beispiel Joghurtbechern, vermischt und durch darin enthaltene biologische Keime verunreinigt. Dies habe zur Folge, dass entsprechende chemische und aufwändige Entsorgungsverfahren angewendet werden müssten, um das Papier vor der Wiederverwertung zu reinigen. Die von der Papierindustrie dazu eingesetzten Stoffe seien nicht nur teuer, sondern gefährdeten auch die Umwelt, so der Geschäftsführer Matthias Gutheil.
Wer darf's wieder einsammeln? Etwa Mitte September wird das Verwaltungsgericht Karlsruhe eine Entscheidung fällen (Foto: pr) |
Ziel sei es nicht, die Vereine um ihr Geld zu bringen
Kritiker hingegen sind der Auffassung, dass die blaue Tonne den Kirchengemeinden und Vereinen eine wichtige Einnahmequelle raube. Diese können sich nämlich durch die Sammlung von Altpapier etwas dazu verdienen. Sie erhalten pro gesammelter Tonne Altpapier garantierte 60 Euro, dabei wird ein errechneter Prozentsatz von der Stadt bezuschusst. Die Kühl Entsorgung & Recycling Südwest GmbH argumentiert dagegen, man habe nicht vor, die Kirchengemeinden und Vereine zu benachteiligen. Das AfA stellte unlängst die Frage nach einer möglichen Abwanderung bei fallenden Altpapier-Preisen.
Es ginge der Firma ausschließlich um die sortenreine Erfassung des Altpapiers als wichtige Voraussetzung für die Funktionalität des Stoffkreislaufs. Man sei seitens des Unternehmens davon überzeugt, dass die Vereine durch die blaue Tonne auf gar keinen Fall weniger Altpapier einsammeln werden, heißt es in einem Schreiben. Altpapier ist für die Papiererzeugung in Deutschland der wichtigste Rohstoff, mit einer Einsatzquote von rund 70 Prozent oder zirka 15 Millionen Tonnen.
Der Afa-Chef Peter Blank ist der Auffassung, dass das plötzliche Interesse privater Recycler am Altpapier von den gestiegenen Altpapier-Preisen herrührt. Diese sind nämlich inzwischen um etwa 2,50 Euro pro Tonne gestiegen. Damit erzielt eine Tonne Altpapier gegenüber dem Jahre 2003 heutzutage nicht mehr 30 Euro, sondern 32,50 Euro. Das AfA Karlsruhe äußerte im Gespräch mit ka-news Bedenken hinsichtlich der Zuverlässigkeit privater Entsorger. Erst nach dem Anstieg der Altpapier-Preise in den letzten zwei Jahren seien diese auf den Plan getreten. Was aber geschehe, wenn die Preise wieder sinken? Man könne in diesem Fall nicht ausschließen, das man dann wieder auf sich allein gestellt sei, so das AfA.