"Steh auf für Deutschland" ("SafD") nennt sich das Grüppchen, das erstmals am vergangenen Samstag in Philippsburg demonstrierte - mit nicht einmal 10 Teilnehmern, die sich allerdings knapp 200 Gegendemonstranten gegenüber sahen. Weitergehen soll es am 26. September in Bruchsal, im Oktober folgen Wiesenthal, Bretten, Heidelberg und schließlich Karlsruhe. Hier will man sich am 31. Oktober zur Demonstration treffen.
Wer ist der Initiator?
"SafD" (Anm. der Redaktion: keine offizielle Abkürzung) wird unter anderem initiiert von Mathias Bückle aus Bruchsal, der in zwei Wochen 24 Jahre alt wird. Er war jüngst bei diversen Hooligan-Aufmärschen dabei, posiert gerne auf Fotos mit den "Berserkern Pforzheim" und trat bei "Widerstand Karlsruhe" als Redner auf.
Dabei hatte Bückle unter anderem verkündet, dass Jörg Rupp, einer der Protagonisten des Gegenprotests zu "Kargida" und Co., kurz zuvor auf Facebook seinen "Antifa-Ausweis" gezeigt hätte und "Geld kassiert, (dafür) dass er auf den Demos präsent ist". Dieses Posting von Rupp war jedoch offensichtlich ironisch gemeint.
Bückle selbst bezeichnete sich in einem dokumentierten Chat als "Staats Feind Nr 1". Rechtschreibfehler sind auch in den bisherigen Veröffentlichungen von SafD enthalten. In einem Positionspapier wird unter anderem ein "besseres Bildungspaket für Jugendliche und speziell für solche mit Lernschwierigkeiten" gefordert.
Jörg Rupp, der am vergangenen Samstag in Philippsburg vor Ort war, bleibt angesichts der Entwicklungen in der rechten Szene entspannt: "Ernst nehmen muss man diese Leute eigentlich nicht, aber wir werden dennoch ein Auge darauf haben und Gegendemos organisieren", sagt der 49-Jährige. Zusätzliche Hilfe kommt aus Frankfurt, nur anderthalb Autostunden entfernt von der Fächerstadt. "Wir werden unsere Freunde in Karlsruhe und Umgebung zahlreich unterstützen", versichert Annette Ludwig, Sprecherin der dortigen antifaschistischen "NoFragida"-Gruppe.
Nach einer ähnlichen Ankündigung vor einem Monat hatte "Widerstand Karlsruhe" seine geplante Kundgebung abgesagt.
Anmerkung der Redaktion: Einige Stellen im Text wurden nachträglich abgeändert.
Aktualisierung: Mittwoch, 11.40 Uhr:
In einer Mail hat sich Mathias Bückle an die ka-news-Redaktion gewendet, schreibt (Wortlaut): "Wir hatten die Kundgebung bzw. Demonstration sehr kurzfristig angesetzt, was vielleicht auch erklären lässt warum wir nur so wenige waren. Geplant waren aus Internen Kreisen ca. 80-100 Personen jedoch konnten ca. 70 Teilnehmer nicht kommen da sie eigenen Aussagen zufolge zwischen Stuttgart und Karlsruhe von der Polizei festgehalten wurden. Weiterhin kamen viele Bürger nicht zu unserer Demo da diese aufgrund der derzeitigen Verhältnisse zwischen Linken und Rechten Angst vor Ausschreitungen hatten. Weshalb wir letztendlich nur 10 Personen waren, wobei auch 10 Personen langen, um ein Zeichen gegen das Deutsche System zu setzen.
Weiterhin möchte ich auch klar stellen, dass die Gruppierung 'Steh auf für Deutschland' keiner Rechten Gruppierung zuzuordnen ist sowie keine Spaltung oder Abspaltung von Widerstand Karlsruhe ist. Hierbei handelt es sich um ein Privates Projekt von Bürgern."
Bezüglich der Position von "Steh auf für Deutschland" sagt Bückle: "Kriegsflüchtlinge sind bei uns willkommen und unser Hauptaugenmerk liegt auf dem Deutschen System. Desweiteren distanzieren wir uns von Fremdenhass, Gewalt und Rassismus."