In einem im Oktober deutschlandweit durchgeführten Test der Zeitschrift "Hörzu" wurde beispielsweise nachgewiesen, dass Wasser nicht viel besser sein kann als das in Karlsruhe. "Man kann dieses Wasser so wie es aus dem Wasserhahn kommt trinken", bestätigt Schneider. Das Wasser für Karlsruhe wird in vier Wasserwerken gewonnen, die jeweils in einem zwei Kilometer umfassenden Wasserschutzgebiet angesiedelt sind. Der Schutz dieser Gebiete ist gesetzlich verordnet und "sorgt dafür, dass wir auch in Zukunft noch einwandfreies Trinkwasser haben können", erklärt Matthias Maier, der Hauptabteilungsleiter für Trinkwassergewinnung.
Das Karlsruher Trinkwasser ist äußerst nitratarm
Ein großer Pluspunkt der Karlsruher Wasserwerke ist ihre Lage im Wald außerhalb des Stadtgebietes. Das Grundwasser dort ist nicht mit Schadstoffen aus Industrie und Landwirtschaft belastet, und die Sand- und Kiesschichten unter dem Waldboden wirken als natürlicher Filter. So wird das Regenwasser beim Durchfließen dieser Schichten von Schadstoffen befreit und nimmt gleichzeitig Mineralien auf, die wichtig für die Gesundheit sind.
Die Chemische Zusammensetzung des Karlsruher Trinkwassers ist deshalb vollkommen ausgewogen: Aufgrund der Waldlage befindet sich die Belastung mit Spurenstoffen aus Altlasten wie zum Beispiel Düngemitteln unter der Nachweisgrenze. Mit einem Nitratwert von 3,8 Milligramm pro Liter, dessen zulässiger Grenzwert bei 50 Milligramm pro Liter liegt, ist es äußerst nitratarm und somit sogar bedenkenlos zur Zubereitung von Babynahrung verwendbar. Eine Aufbereitung des Wassers mit Chlor sei also nicht nötig, erklärt Matthias Maier. Mit einem Härtegrad von 18 ist das Karlsruher Wasser relativ "hart", das heißt es enthält viel Calcium und Magnesium. So kommt es bei der Verdunstung und Erhitzung zu Ablagerungen. Mayer rät allerdings von einer Enthärtung zu Hause ab, da die Verkeimungsgefahr der Enthärtungsanlagen zu hoch sei.
Nur zehn Prozent des Grundwassers werden genutzt
"Wasser ist das am besten kontrollierte Lebensmittel" bestätigt Maier, und die Stadtwerke sind stolz, die modernste Wassergüte Messstation Deutschlands vorweisen zu können. Dort kann die Wasserqualität mit feinsten Geräten kontrolliert werden. Die Bürger haben die Möglichkeit, die Messergebnisse, die bis zu fünf Mal täglich aktualisiert werden, im Internet abzurufen. Mayer bezeichnet diese öffentliche Kontrollinstanz als "das gläserne Wasserwerk".
Das Trinkwasser der Karlsruher Stadtwerke wird ausschließlich aus Grundwasser gewonnen. Dieses entsteht aus Niederschlagswasser. Bei einer jährlichen Niederschlagsmenge von etwa 750 Millimeter ist in der Region immer genügend Grundwasser vorhanden. Für die Trinkwassergewinnung werden lediglich zehn Prozent des jährlich gebildeten Grundwassers verwendet. Für Maier ist es "toll, auf einen so reichhaltigen Schatz in so toller Qualität zurückgreifen zu können". Es wird allerdings immer mehr Wasser verbraucht, besonders im Sommer bei hohen Temperaturen. Um weiterhin eine gute Trinkwasserversorgung gewährleisten zu können, haben die Stadtwerke schon eine "zusätzliche Versorgungssicherheit" im Visier. Bei Kastenwörth wurde ein weiteres Wasserschutzgebiet gebildet, auf dem ein fünftes Wasserwerk entstehen könnte. Das sei allerdings noch Zukunftsmusik, so der Pressesprecher.