"Das besondere an diesen Nachweisen der Omikron-Variante ist, dass wir es wieder mit ganzen Gruppen zu tun haben, die sich innerhalb kürzester Zeit durchinfizieren. Und das unabhängig davon, ob die Menschen geimpft oder nicht geimpft sind", erläutert der Rathauschef zu Beginn der Konferenz am Mittwoch.

Demnach sollen diese "Durchseuchungen" bislang in Kitas und in einem Studierendenwohnheim in Karlsruhe aufgetreten sein. Bei letzterem ist inzwischen bekannt, dass ein Student das Virus aus den Niederlanden miteinschleppte. Innerhalb "kürzester Zeit" wurden dort "zweistellige Zahlen" registriert.
Wie sieht die Lage in drei Wochen aus?
Zwar sei die Omikron-Variante eher mit milden Krankheitsverläufen in Erscheinung getreten, doch erfahrungsgemäß sind bei hohen Infektionszahlen die hohen Inzidenzen oft nicht fern - und darauf folgen wiederum jene Covid-Patienten, die auf eine Behandlung in den Krankenhäusern angewiesen sind.

"Allein durch einen zahlenmäßigen sehr starken Anstieg, kann es bei den Ungeimpften wieder zu vermehrten Intensivfällen führen", erklärt Mentrup. "Darum müssen wir alles versuchen, dass sich das Virus in einer kritischen Infrastruktur nicht so schnell ausbreitet." Kurzum: Wenn es zum Beispiel einen Omikron-Fall unter den Krankenpflegern oder den Ärzten gibt, müsste mit einer "relativ maximalen" Quarantäne-Konsequenz eingegriffen werden. Das könnte weitreichende Folgen bei der Versorgung von Patienten haben.

"Selbst wenn die Zahl der belegten Intensivbetten nicht ansteigt sollte, ist das Gesundheitssystem genauso gefährdet, wenn die halbe Belegschaft in Quarantäne ist", so Mentrup weiter. "Es ist darum überhaupt nicht absehbar, wo wir in drei oder vier Wochen stehen."
Nicht mehr als 10 Personen auf öffentlichen Plätzen
Aus diesem Grund begrüßt Mentrup auch die Vorgaben des Bundes, die Kontaktbeschränkungen noch einmal nach Weihnachten zu verschärfen. In diesem Zusammenhang habe die Stadt auch vor, ein Alkohol- Ansammlungs- und Böllerverbot durchzusetzen, welches bereits ab dem 24. Dezember beziehungsweise den 31. Dezember in Kraft treten und durch den Kommunalen Ordnungsdienst kontrolliert werden soll.
"Über diese Ansammlungsverbote war lange spekuliert worden", ergänzt Maximilian Lipp, Leiter des KOD, auf der Videokonferenz am Mittwoch. "Wir werden die Verbote morgen erlassen und am Tag darauf, treten sie in Kraft."

Kontrolliert werden sollen unter anderem der Werderplatz, der Marktplatz, der Schlossplatz, der Schlossgarten, der Stephansplatz und der Turmberg. In privaten Haushalten werden keine Kontrollen an Silvester stattfinden. "Wenn wir Nachweise erhalten, werden wir diesen nachgehen. Aber wir werden nicht an allen Türen klopfen", so Lipp.



Hinweis: Kommentare geben nicht die Meinung von ka-news wieder. Der Kommentarbereich wird 7 Tage nach Publikationsdatum geschlossen. Bitte beachten Sie die Kommentarregeln und unsere Netiquette!