Ist der Lockdown bald Geschichte? Angesichts der ständig sinkenden Corona-Zahlen könnte das bald Realität werden. So plant das Sozialministerium Baden-Württemberg in der kommenden Woche mehr Klarheit über mögliche Ausstiegsszenarien zu schaffen.
Auch die Stadt Karlsruhe arbeitet bereits im Hintergrund auf Tag x hin. Allen voran: Die Karlsruher Marketing und Event GmbH (KME), die auf der wöchentlichen Pressekonferenz ihre bisherigen Ergebnisse präsentierte.
Klar ist: Sie alle sind zuversichtlich, dass ab diesem Sommer bereits kleinere Veranstaltungen stattfinden können. Voraussetzung: Die Inzidenz muss unter 100 fallen und auch dort verharren.
Wunsch nach mehr Kommunikation
"Wir haben am Dienstag, den 27. April, ein erstes virtuelles Arbeitsgruppentreffen abgehalten, welches bereits schon unglaublich viel bewegt hat", erzählt Martin Wacker, Geschäftsführer der KME. Bei diesem Treffen haben Vertreter der verschiedenen Sparten unter anderem über folgende Themenschwerpunkte gesprochen:
- Das einheitliche Nachweisen von Tests
- Wie Zutritte ermöglich werden sollen
- Welche Sorgen, Nöte und Bedürfnisse die Teilnehmer bewegt.
Besonders auffällig: Die Kommunikation und Information zu den Außenstehenden solle nach Ansicht der Vertreter deutlich nachgebessert werden. Ebenso die Organisation der Öffnungen, sobald die Inzidenz wieder unter die 100 fällt. Das Ziel: Die Bürger immer tagesaktuell über den Stand der Dinge zu informieren.

"Wir haben eine Kommunikationskampagne mit dem Titel 'das gilt heute' in die Wege geleitet. Da wird jeden Tag neu aufgerollt und grafisch aufbereitet, was aktuell zum Beispiel beim Handel beachtet werden muss", erklärt Wacker.
Neuer Drive-In-Teststation Prototyp
Doch es gibt noch ein konkretes Beispiel, dass das Team rund um Wacker bereits umgesetzt hat: Eine "Drive-in-Teststation für Radfahrer". Diese soll in der Lage sein bis zu 300 Tests am Tag durchführen zu können, um so eine breitere Testkapazität zu erwirken. Öffnungszeiten: 6.30 Uhr bis 18.30 Uhr. Samstags und Sonntags 12 bis 16 Uhr.
"Wir wurden öfter darauf angesprochen, wie es denn mit einer Schnellteststation aussieht, die auch früh am Morgen funktioniert. Dem sind wir nachgekommen. Ab kommenden Dienstag wird so eine Drive-In-Station in der Günther Klotz Anlage eröffnet", erläutert Wacker.

Um das Handling noch weiter zu Vereinfachen, solle außerdem die ePassGo App herangezogen werden. Damit könnten Testwillige sowohl spontan als auch mit Termin vorbeikommen. Das Ergebnis folge dann zirka 20 Minuten später direkt aufs Handy, inklusive Zeitstempel. Das kommt wiederum dem Handel, der Gastronomie, aber auch der Veranstaltungsbranche zugute.
"Es ist ein rückzählender Zeitstempel, das heißt 24 Stunden werden rückgezählt, sodass jeder weiß, wie lange das Ergebnis noch gültig ist", führt Wacker weiter aus. Vorgeschrieben sei die App jedoch nicht, da es keine rechtliche Grundlage dazu gebe.

"Welche App genutzt wird, bleibt dem Nutzer überlassen. Es kann ja auch sein, dass die Corona-Warn-App bald ein entsprechendes Feature mit einem Zeitstempel herausbringt", heißt es seitens der KME. "Wichtig ist, dass durch die App Testergebnis, Einlassmanagement und Kontaktübertragung zum Gesundheitsamt gewährleistet sind."
Der Grund: Das KME plant in diesem Sommer einige kleinere Veranstaltungen innerhalb der Günther-Klotz-Anlage. Aus diesem Grund mache auch der "Fahrrad-Drive-In" in der Anlage Sinn.
Kulturangebote in der Günther Klotz-Anlage
"Das entscheidende ist nicht, dass wir hier noch eine Teststation haben, sondern wir bereiten uns damit ja indirekt darauf vor, dass wir im Sommer Kulturangebote in der Günther Klotz Anlage anbieten möchten", ergänzt Oberbürgermeister Frank Mentrup. "Ich finde das ist ein schönes Beispiel dafür, wie sich Gedankengänge und Perspektiven an einer konkreten Aktion und einem konkreten Infrastrukturangebot wiederfinden."

Aber: Alle diese geplanten Konzepte stehen unter Vorbehalt. Großveranstaltungen wie "das Fest" sollen weiterhin erstmal nicht möglich sein. "Was geplant ist, sind kleine Formate mit bis zu 100 bis 150 Zuschauern. Wenn das schon möglich wird, wäre uns in diesem Sommer schon geholfen", sagt Wacker. Das Fest selbst solle frühestens wieder im Jahr 2022 stattfinden.
"Ich wage die Progonose, dass viele Bereiche in der Veranstaltungbranche nach Corona neu gedacht werden müssen. Dementsprechend wird sich wohl auch das Fest nach Corona ändern müssen."
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