Im Grunde ist es ein altes Thema: Neben Rutschen, Schaukeln und Wippen finden die lieben Kleinen auf dem Spielplatz auch immer wieder unerfreuliche Dinge. Vor allem achtlos weggeworfene Spritzen zwischen Schaukelgeräten und Sandkasten bereiten besorgten Eltern Kopfzerbrechen. Nicht auszumalen, was passiert, wenn das eigene Kind mit der schmutzigen Nadel in Berührung kommt!
Überwachen und Strafen- und was ist mit der Therapie?
Dass weggeworfene Spritzen an öffentlichen Plätzen per se eine große Sauerei sind, darüber muss man nicht ernsthaft diskutieren. Wenn sie auch noch dort entsorgt werden, wo Kinder ausgelassen toben, ist es schnell aus mit dem Verständnis für Suchtkranke. Es sind Dinge wie diese, die dazu beitragen, dass sich immer mehr Karlsruher in ihrer Heimatstadt unwohl fühlen. Es ist daher nicht verwunderlich, dass Anwohner nach mehr Kontrollen rufen.
Überhaupt scheinen Kontrollen durch Polizei und Ordnungskräfte der Stadt in den vergangenen Monaten zum Allheilmittel schlechthin avanciert zu sein. Gibt es ein Problem, sollen es gefälligst der kommunale Ordnungsdienst (KOD) oder Polizei-Streifen lösen. Was dabei oft nicht bedacht wird: Wenn man jeder Forderung nachgeht, müsste im Grunde jederzeit und überall kontrolliert werden. Mal ganz abgesehen davon, dass sich das personell weder beim KOD noch bei der Polizei umsetzten lässt, muss man sich schon fragen: Löst man damit auch das Grundproblem?
Die Antwort: Nein! Mit Kontrollen und Strafen kuriert man sicher keinen Drogenabhängigen von seiner Sucht. Ja, das Verhalten von Süchtigen ist für viele unverständlich. Und ja, ihr Verhalten- gerade auf Spielplätzen- ist in höchster Weise selbstsüchtig. Aber ohne Prävention, Beratung und Hilfe erreicht man auf Dauer schlicht und ergreifend nichts. Sicher, vielleicht löst sich durch Kontrollen das Problem beim Spielplatz vor der eigenen Haustür. Nur wird es dann beim Spielplatz eine Straße wieder aufzutauchen. Sucht lässt schlicht und ergreifend nicht verbieten- daran können weder der KOD noch die Polizei etwas ändern.
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Spritzen sind nicht nur Hinweise auf Drogenkonsum auf Spielplätzen, sondern auch eine große Sorge von Eltern und Anwohnern. Wie könnte man das Problem lösen? Braucht es mehr Kontrollen auf Spielplätzen oder halten Sie das für übertrieben? Stimmen Sie ab und schreiben Sie Ihre Meinung unter diesem Debattenbeitrag.