Waren bis Ende Juni Vakzine noch Mangelware, übersteige seitdem das Impfstoffangebot an die Nachfrage in den Impfzentren. Zwar liege die Impfquote im Landkreis mit 60,4 % der Erstgeimpften und 50,2 % der Personen mit vollem Impfschutz im landesweiten Vergleich im vorderen Bereich, die Nachfrage nach einer Impfung habe jedoch spürbar nachgelassen.
"Der Run ist vorbei, und doch gibt es immer noch viele, die eine Impfung erhalten könnten, aber sich noch nicht dazu aufraffen konnten. Auf sie gilt es offensiv zuzugehen“, sagte Landrat Christoph Schnaudigel.

Impfungen ohne Terminvereinbarung
Dies geschehe zum Beispiel, indem man täglich, von 9 bis 18 Uhr, ohne Terminvereinbarung in den Impfzentren vorbeikommen könne und sämtliche in Deutschland zugelassenen Impfstoffe dort sofort verfügbar seien. Zweitimpfungstermine könnten unbürokratisch vorgezogen werden.
2.295 Personen hätten in den letzten sieben Tagen davon Gebrauch gemacht.

"Daneben führen Mobile Teams Sonderimpfaktionen zum Beispiel in Beruflichen Schulen durch, auch ist man unkonventionell auf Besucher von Flohmärkten zugegangen, die neben dem Heidelsheimer Impfzentrum stattfinden", berichtet der Landrat und ergänzt: "Ein vollständiger Impfschutz eines möglichst großen Teiles der Bevölkerung ist Voraussetzung dafür, dass auch bei einem erneuten Anstieg der Infektionszahlen auf einschränkende Maßnahmen verzichtet werden kann."

KIZ schließen Ende September, ZIZ Mitte August
Der Betrieb der Kommunalen Impfzentren sei derzeit bis Ende September vorgesehen. Die Zentralen Impfzentren, darunter das Impfzentrum in der Messe Karlsruhe, sollen ihren Betrieb bereits Mitte August einstellen.

Um zu vermeiden, dass es gleich zu Beginn des neuen Schuljahres am 13. September zu Einträgen des Virus in die Schulen komme, möchte der Landkreis Karlsruhe seinen Schulen unmittelbar vor Schulbeginn ein Testangebot machen.
"Konkret werden die Schüler sowie die Lehrkräfte am 10. und 11. September die Möglichkeit erhalten, an der Schule einen Test durchführen zu lassen. Das Testen an den Schulen wird auch im neuen Schuljahr nach den Vorgaben des Kultusministeriums fortgeführt", heißt es in der Pressemitteilung.

Dennoch sei, so Schnaudigel, eine Impfung der beste Schutz gegen das Virus und weist ausdrücklich darauf hin, dass das Impfangebot auch für Minderjährige gelte.
Nach entsprechender Anamnese und Aufklärung würden in den Impfzentren auch Personen ab 12 Jahren geimpft werden: 12- bis 15-Jährige müssen hierbei von einem Elternteil begleitet werden. Bei 16- und 17-Jährigen genüge die schriftliche Einwilligung der Eltern.