"Mit dem bisherigen Standort der Stelen sind verschiedene Nachteile verbunden", erläutert Fraktionssprecherin Bettina Lisbach das Anliegen der Grünen. Mitten auf der Hauptachse des Karlsruher Fächers verstellten die Metallschilder den freien Blick vom Marktplatz auf das Schloss und wirkten dabei für viele Karlsruher wie auch auf Besucher störend.
"Kunst ist nichts Statisches"
Hinzu komme, dass die bisherige Anordnung der Stelen in der Mitte der Verbindung von Marktplatz zu Schlossplatz den Radverkehr behindere. Denn der seitlich des Durchganges eingerichtete Radweg werde auch von Fußgängern stark genutzt, so die Grünen in einer Pressemitteilung.
Derzeit sind die Stelen wegen Sanierungsarbeiten der L-Bank vorübergehend abgebaut. Genau wie die Karlsruher "Arbeitsgruppe Stadtbild" sieht die Grüne Fraktion dies als gute Gelegenheit, eine geänderte Aufstellung der Stelen zu prüfen und auch nach Alternativstandorten für das Kunstwerk zu suchen. "Der besondere künstlerische Wert des Werkes von Jochen Gerz und seine Bedeutung für die Auseinandersetzung mit dem Thema Grundrechte stehen außer Frage", so Anne Segor, kulturpolitische Sprecherin der Fraktion. Ein störender Effekt von Kunstwerken könne für kurze oder auch längere Zeit berechtigt und beabsichtigt sein. Kunst im öffentlichen Raum sei aber nichts Statisches, sie könne in Abhängigkeit von veränderten Entwicklungen und Prioritäten auch abgebaut oder verändert werden.
Dem Grünen Antrag zufolge sollen zunächst verschiedene Standort-Alternativen der Stelen zusammen mit Vertretern der Architektur- und Kulturszene, mit dem Bürgerverein und Vertretern des Radlerforums entwickelt werden, um diese anschließend öffentlich zu diskutieren und dem Gemeinderat zur Entscheidung vorzulegen.