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Karlsruhe: Sex, Schönheit und Immobilien: die skurillsten deutschen Trash-TV Serien

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Sex, Schönheit und Immobilien: die skurillsten deutschen Trash-TV Serien

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    Die fünf schlimmsten Doku-Soaps im deutschen Fernsehen.
    Die fünf schlimmsten Doku-Soaps im deutschen Fernsehen. Foto: hhs

    Als Doku-Soap oder Real-Life-Doku werden sie bezeichnet und doch tut man sich häufig schwer, das "richtige Leben" in diesen TV-Programmen wieder zu erkennen. Sie handeln von Großfamilien, minderjährigen Müttern, Handwerkern, Autoverkäufern, Partnersuchenden, Übergewichtigen, Z-Promis oder einfach nur Freaks -  es werden Friseurbetriebe, Restaurants und Bordelle vor dem Bankrott gerettet und Söhne aus dem "Hotel Mama" entwöhnt: Man liebt sie oder hasst sie, die Doku-Soaps, die im deutschen Fernsehen momentan rauf und runter laufen.

    Die Formate lassen sich grob in Untergruppen einteilen: Da gibt es zu einen die Auto- und Immobilienshows, die sich zumeist mit dem Erwerb oder der Instandsetzung des jeweiligen Objekts befassen. Es gibt die Programme, die sich um Liebe, Sex und Partnersuche drehen, jene, die sich mit sozialen Außenseitern/Minderheiten befassen, Serien, die Auswanderer rund um den Erdball begleiten oder das "wahre Leben" der "Promis" zeigen, und solche, die sich dem Freak im Allgemeinen annehmen.

    ka-news hat daraus nun die Top 5 der bescheuertsten Trash-TV-Sendungen zusammengestellt. Die Auswahl ist groß und fiel dementsprechend schwer.

    5. "mieten kaufen wohnen" (Vox)
    Was kann es unspannenderes geben, als Menschen bei der Wohnungssuche zu begleiten? Nicht viel, außer, die Wohnungssuche wird von einem Makler begleitet, der krampfhaft versucht witzig zu sein, weil er ja schließlich vom Fernsehen begleitet wird. Mehr oder minder prominente Menschen auf Wohnungssuche - total unlustig und völlig unnötig im TV. Verschwendete Sendezeit, daher Platz 5 in unserer Top-Liste.

    4. "Mein Promi-Restaurant" (Vox) 
    "Dolly Buster plant ein Pasta-Imperium" - mit diesem Slogan wurde das neue Format beworben. "Buster-Pasta" - klingt eigentlich ganz lustig, ist es aber nur bedingt. Allein schon, weil die anderen "Promis", die ebenfalls bei ihrem Schritt in die Gastro-Szene begleitet werden, wesentlich weniger unterhaltsam sind wie die Ex-Porno-Queen. So will Schauspielerin Roswitha Schreiner auf Bali einen Bayerischen Biergarten eröffnen und quält sich mit Brau- und Schankerlaubnis. Der ehemalige TV-Autohändler Jörg Krusche findet heraus, dass die Kölner Edeldisco, die er wiedereröffnen will, mehr Dreckloch als Kultkneipe ist. Alles in allem wirkt die Sendung oft wie eine Dauerwerbesendung für die neuen "Promi"-Restaurants, was den Unterhaltungswert doch extrem einschränkt, daher nur Platz 4 auf unserer Top-Liste.

    3. "Die große Welt der kleinen Menschen" (Sat1)
    Kleinwüchsige haben, wie Menschen mit anderen Behinderungen auch, ganz besondere Probleme in unserer auf den Durchschnitt genormten Welt. Das dürfte eigentlich jedem klar sein. Dennoch sieht Sat1 offensichtlich die Notwendigkeit, kleinwüchsige Menschen bei der Wohnungs- und Partnersuche aber eben auch im Alltag, beim Einkaufen, im Schwimmbad und auf Reisen zu begleiten. Werbung um Verständnis oder Fremdschämen ob der tiefen Einblicke in mehr oder minder intime Lebensbereich, die ganz unabhängig von der Behinderung, einfach immer nur peinlich und unangenehm sind - das ist hier die Frage, die jeder Zuschauer für sich selbst entscheiden muss. Frei nach dem Motto "wenn’s irgendwie hilft, dann ist es auch irgendwie gut" - gibt es für dieses Format den dritten Platz in unserer Top-Liste, in der Hoffnung, dass es tatsächlich zu mehr Verständnis und Teilhabe für Menschen mit Behinderungen beiträgt.

    2. "Extrem schön" (RTL2) 
    Um diese Sendung zu verstehen, zitiert man am besten den Pressetext, den RTL2 dazu veröffentlicht hat: "Schöne Babys bekommen mehr Zuwendung, schöne Erwachsene haben mehr Erfolg. Doch was ist mit denen, die von der Natur nicht mit einem attraktiven Äußeren bedacht wurden? Die neuen Folgen von 'Extrem schön! Endlich ein neues Leben' zeigen Menschen, die aufgrund ihres Aussehens ausgegrenzt werden, ihr Selbstwertgefühl verloren und sich aus dem Leben zurückgezogen haben. Ein kompetentes Expertenteam aus Ärzten, Psychologen, Fitnesstrainer und Ernährungsberater verhilft den Kandidaten zu ihrem Traumaussehen und zu einem neuen Selbstwertgefühl. Der Preis ist hart: mindestens acht Wochen Trennung von der Familie, mindestens acht Wochen Entbehrungen und Schmerzen. Doch die überschäumende Freude nach den Verwandlungen ist überwältigend."

    Schiefe, kariöse Zähne, Hängebusen, dicker Bauch, dünne Haare, Abstehohren - all das kann sicherlich ein Problem sein, dennoch steht der Operationsmarathon, dem sich die Teilnehmerinnen unterziehen, heftig in der Kritik. Da wird runderneuert was das Zeug hält und am Ende kommt die große Begrüßungsszene in der die eigenen Kinder die Mutter nicht mehr erkennen und der "immer noch genauso wenig perfekte" Partner fürchtet, seine Frau zu verlieren, wo sich doch nun so "gut" aussieht. Auffällig ist: die "überarbeiteten" Damen sehen alle erschreckend gleich und hoffnungslos überschminkt aus. Es drängt sich nach jeder Episode zwingend die Frage auf, was davon nach zwei Wochen, zwei Monaten noch übrig ist, denn ein Silikonbusen und ein abgesaugter Bauch machen noch keine Traumfrau. Idee: Die Doku-Soap für danach. Skurril und medizinisch fragwürdig, daher Platz 2 unserer Top 5.

    1. "Villa Germania" (RTL2) 
    Diese Sendung hat es geschafft, Frauenrechtler aus ganz Europa auf den Plan zu rufen. Das Konzept: Notgeile, alte Männer aus Deutschland auf der Suche nach Sex mit möglichst jungen Frauen in Thailand. Dazu haben sie sich in dem fremden Land sogar eine eigene Wohnanlage eingerichtet, die "Villa Germania". Das Hauptquartier besticht durch spießige deutsche Heimeligkeit, die die schmierigen alten Herren brauchen, um in Thailand so richtig "auf Touren zu kommen". Wenn das nicht hilft, wird eben mal rasch die Geliebte ausgetauscht oder eine Viagra eingeworfen, während die Ehefrauen in Deutschland dem munteren "Treiben" zuschauen dürfen. Und als ob das allein ist noch nicht peinlich genug wäre, bestechen die Senioren auch noch mit abfälligen, frauenfeindlichen und rassistischen Kommentaren. Ein Sendeformat, mit dem sich RTL2 selbst übertroffen hat, denn der Fremdschäm- und Ekelfaktor ist so hoch, dass selbst ich als bekennender Trash-TV-Fan nur noch wegsehen kann - daher ein wohl verdienter Platz 1.

    Sie hassen Doku-Soaps? Ihr Fernseher läuft täglich 24 Stunden? Welche Trash-TV Sendungen sehen Sie am liebsten? Welche gehen Ihnen ganz furchtbar auf die Nerven? Teilen Sie ihre Meinung mit den ka-news Lesern - wie immer in der Kommentarfunktion zu diesem Artikel. Mehr Top 5-Listen bei ka-news.

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