Die Schulden des Clubs sollen sich auf rund zehn Millionen Euro belaufen. Die Geldsorgen kamen durch Investitionen in der Vergangenheit zustande, insbesondere dem Bau der neuen Tribüne. Darüber hinaus bleibt Iffezheim von der Krise im gesamten deutschen Rennsport nicht verschont, was zur Folge hat, dass die Wetteinnahmen einbrechen. Der Club könne zwar die Ausgaben für den laufenden Betrieb aufbringen, die Bedienung der offenen Kredite sei aber nicht zu finanzieren, erklärte der Vorstand des Clubs bei einer Aussprache den Gläubigern. Diesen gehören neben Banken auch Privatpersonen an.
Gläubiger müssten auf einen siebenstelligen Betrag verzichten
"Wir suchen gemeinsam mit unseren Partnern nach einem Weg, der sicherstellt, dass die Rennen 2009 wie geplant stattfinden können", sagt der Geschäftsführer des Clubs, Wolfgang Stüber. Die Gespräche hätten in einer "sachlichen und konstruktiven" Atmosphäre stattgefunden und würden in den nächsten Tagen intensiv fortgesetzt. Der Betreiber der Galopprennbahn strebt laut Medienberichten eine tragfähige Vereinbahrung noch vor dem Jahresende an.
Die Gläubiger müssten auf einen siebenstelligen Betrag verzichten, heißt es. Das hört sich zunächst nicht sonderlich verlockend an, allerdings könnten sie unter Umständen viel mehr Geld verlieren, wenn der Fortbestand des Clubs und der Rennen nicht gesichert wird. Ohne Rennen und andere Veranstaltungen würde die Anlage massiv an Wert verlieren und die Gläubiger folglich bei einer Veräußerung deutlich weniger Erlöse einfahren. Der Rennsport stellt zudem einen wichtigen Wirtschaftsfaktor für die ganze Region dar.
Der Internationale Club möchte nun auch seine Finanzstruktur grundlegend ändern. Er will in Zukunft als Verein nur noch für den Rennbetrieb verantwortlich sein, während das operative Geschäft eine GmbH übernimmt. Diese Gesellschaft existiert schon, die in diesem Jahr erstmals im gastronomischen Bereich aktive Tochter Iffezheimer Rennbahn Gesellschaft (IRS) könnte ihren Tätigkeitsbereich ausweiten.
Der Club sieht auch Handlungsbedarf hinsichtlich des Verhältnisses zum deutschen Dachverband des Rennsports, an den er pro Jahr mehrere tausend Euro zahlen muss. Die Höhe der Abgabe ist umstritten, vor allem weil der Dachverband eine immer wieder angekündigte Strukturreform im Turf bis heute nicht umsetzte, wodurch der Club sich massiv benachteiligt fühlt.
Karlsruhe/Iffezheim