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Karlsruhe: Schulamt Karlsruhe: 45.964 Schüler "solide" mit Lehrern versorgt

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Schulamt Karlsruhe: 45.964 Schüler "solide" mit Lehrern versorgt

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    Holger Philipp, Elisabeth Groß und Peter Neubarth (v.l.) vom Staatlichen Schulamt Karlsruhe.
    Holger Philipp, Elisabeth Groß und Peter Neubarth (v.l.) vom Staatlichen Schulamt Karlsruhe. Foto: (mm)

    "Wir starten gut vorbereitet in das neue Schuljahr", verkündete Elisabeth Groß, Leitende Schulamtsdirektorin, beim Vor-Ort-Termin. Am Freitag würden 93 neue Lehrkräfte im Regierungsbezirk vereidigt, damit sei die Lehrerversorgung an den 216 Schulen im Stadt- und Landkreis Karlsruhe weiterhin "solide".

    Rückläufige Schülerzahlen

    150 Lehrer seien im letzten Schuljahr in den Ruhestand gegangen, das Minus von 57 Lehrern könne man jedoch nicht eins zu eins umrechnen, so Schulamtsdirekter Holger Philipp. "Viele Lehrer beantragen auch Versetzungswünsche, die tauchen in dieser Statistik nicht auf", erläutert er. "Das Karlsruher Gebiet ist sehr beliebt, wir bekommen sehr häufig Versetzungsanträge." Alles in allem könne man sicher immer noch etwas optimieren, ergänzte Groß. Allerdings sei die Unterrichtsversorgung in diesem Schuljahr abgedeckt.

    Insgesamt seien auch weniger Schüler zu versorgen. "Aufgrund der demographischen Entwicklung starten wir auch 2013/2014 wieder mit rückläufigen Schülerzahlen in das neue Schuljahr", berichtet Groß. Allerdings müsse man zwischen Karlsruhe Stadt und dem Landkreis unterscheiden: 5.444 ABC-Schützen starten in ihr neues Schulabenteuer, im Landkreis seien es im Vergleich zum Vorjahr 125 Schüler weniger. Die Stadt Karlsruhe hat dagegen leichten Zuwachs - 34 neue Schüler mehr als 2012/2013 werden ab nächster Woche hier die Schulbank drücken.

    Was den Übergang zwischen Grundschule und weiterführenden Schulen betrifft, so bleibe der Trend eindeutig hin zu höheren Schulabschlüssen. Im Stadtgebiet wechseln 59,8 Prozent der Schüler auf das Gymnasium (Empfehlung: 52 Prozent), nur 9,1 Schüler besuchen dagegen die Werkrealschule (Empfehlung: 20,2 Prozent). Auch im Landkreis bleibt das Gymnasium die beliebteste Schulform (42 Prozent), obwohl deutlich mehr Schüler eine Empfehlung hierfür bekommen hätten (49,6 Prozent). Das ließe sich unter anderem auch mit dem großen gymnasialen Angebot in den Städten begründen, mutmaßt Schulamtsdirektor Peter Neuwarth. Seit dem Wegfall der verbindlichen Empfehlung haben die Eltern hier die freie Wahl. Unverbindliche Empfehlungen werden von den Grundschulen weiterhin ausgesprochen.

    Mehr Schüler mit Realschulabschluss

    Der Wegfall der Notenhürde in Werkrealschulen bewirkte zudem eine Verdopplung der Realschulabschlüsse an dieser Schulform. Bis vor kurzem sei nach dem Hauptschulabschluss in der 9. Klasse eine Note von 2,4 oder besser nötig gewesen, um die 10. Klasse zu besuchen und in einem weiteren Jahr zur Mittleren Reife zu gelangen. Ohne diese Hürde waren es deutlich mehr. Da die Prüfungsergebnisse noch nicht vorliegen, konnten hier nur Quantitätsangaben geleistet werden. Qualitative Aussagen seien im Moment noch nicht möglich. Dennoch habe man bereits qualitativ an dem Konzept Werkrealschule gearbeitet.

    "Um den Schülern einen gleichwertigen Realschulabschluss zu bieten, wie ihn auch herkömmliche Realschüler haben, wurden jetzt die Unterrichtsstoffe in Klasse 8 und 9 mehr angepasst", sagte Groß. Bisher sei nur die 10. Klasse hier angepasst worden. "Wir versprechen uns in Hinblick auf die Unterrichts- und Lernqualität auch einiges von den neuen Bildungsplänen." An diesen arbeitet das Land derzeit. Zum Schuljahr 2015/2016 sollen sie bereit stehen.

    Neben neuen Zahlen wurden auch Neuerungen in der Schullandschaft vorgestellt. So unterrichten nun mehr Schulen ganztags. "Dabei soll 'ganztags' aber nicht heißen, dass die Schüler nach dem Mittagessen ihre Hausaufgaben machen", betonte Groß. Es gehe vielmehr darum, ein abwechslungsreiches Nachmittagsprogramm anzubieten, das auch mit Vereinsangeboten angereichert werden könne. "Es ist eine anspruchsvolle Arbeit, bestehende Schulstrukturen auf Ganztagsschulen umzustellen", so Groß weiter. Doch die Schulen wüchsen mit der Zeit in diese Arbeit hinein.

    Inklusion: "Die Sonderschulen haben ihr Monopol verloren"

    Ein besonderes Augenmerk liege auch auf dem Bereich der Sonderschulen, so Neuwarth. Seit der Unterzeichnung der UN-Konvention habe sich Deutschland verpflichtet, Menschen mit Behinderungen auch die Chance zu bieten, an allgemeinbildenden Schulen unterrichtet zu werden. Das Prinzip nennt sich Inklusion und die Aufgabe wurde an die jeweiligen Kultusministerien der Länder weiter gereicht.

    "Schon jetzt werden 359 Schüler mit Behinderung in integrativen Maßnahmen in allgemeinbildenden Schulen unterrichtet", berichtete er. "Die Sonderschulen haben ihr Monopol verloren." Schwierig sei die Unterbringung in allgemeinen Schulen, so Schulamtsdirektor Neuwarth weiter. "Viele Schulen haben nicht die erforderlichen Bedingungen, zum Beispiel in technischer oder baulicher Hinsicht." Die Umsetzung der Inklusion sei eine spannende, aber auch umfangreiche Aufgabe.

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