Man kennt das, seit dem Kindergarten wiederholt sich dasselbe Spiel. Kaum glaubt man, zu den "Großen", zu gehören, wird man eines Besseren belehrt: Gehört man im Vorschulalter endlich nicht mehr zu den Neulingen - wird man eingeschult, ist Erstklässler und schwupps gehört man wieder zu den "Kleinen". Dieses Szenario wiederholt sich ständig, doch mit dem Abitur, so dachte man, hat das endlich ein Ende - aber das ist natürlich nicht so.
"Schau, ein Ersti - wie süß!"
Schließlich folgt nach der jahrelangen, mühseligen Schulzeit die Uni. Juchu - für viele bedeutet das Freiheit, die erste eigene Wohnung und ein weiterer Schritt in Richtung "Erwachsen sein".
Soweit ist das ja alles schön und gut, was bei vielen allerdings unbedacht bleibt, man ist wieder einmal einer der "Neuen". Da wird einem auf dem Campus schon mal liebevoll ein: "Schau, ein Ersti - wie süß!" nachgerufen. Da fühlt man sich doch gleich unglaublich erwachsen...
Aus dem Keller gekrochen
Dabei ist unser Auge doch durch die jahrelange Schulzeit bestens trainiert und so erkennt man auch auf dem Unigelände recht schnell, wer hier was studiert, schaut man sich nur einmal um: Das Paradebeispiel ist natürlich der Karohemd tragende, mit dicker Brille ausgestattete Computerfreak. Gerade aus dem heimischen Keller gekrochen, erblickt er zum ersten Mal das Tageslicht. Ungewaschene Haare und die Bundfaltenhose einen Hauch zu weit nach oben geschnürt - der Klassiker. Hier studiert jemand Informatik oder Mathe.
I'm sexy and I now it....
Aber huch, wer kommt denn da vorbei... sie tragen keine Bücher, sondern Sporttaschen. Halten sich länger im Fitnessstudio als in der Bibliothek auf und sind generell eher zum Feiern als zum Lernen hier. Es besteht kein Zweifel, diese meist überdurchschnittlich coole und attraktive Studi-Gattung, studiert Sport. Sie sind beliebt - und das wissen sie auch!
Der Öko-Bio-Yoga-Style
Die nächste Spezies zu erkennen, gehört wohl zu den leichtesten Aufgaben. Denn die Sozialwissenschaftler hört man schon von Weitem. Lässig gekleidet, mit einem touch Öko-Bio-Yoga-Style, haben sie selbstverständlich zu allem und jeden eine belehrende Meinung, die nebenbei auch stets lautstark geäußert werden muss. Es geht schließlich um die kommende Generation - lasst los, die Welt retten!
Barfuß übers Unigelände - voll cool, ey!
Kommen wir zu den Kunst-Freaks. Keine Frage, diese Studi-Art versucht auf Teufel komm raus cool zu sein. Um aus der Menge hervorzustechen trumpfen sie mit grässlichen Farb- und Musterkreationen auf, mit dabei natürlich immer der recyclebare Jutebeutel auf dem Rücken und Gesundheitsschlappen an den Füßen - wobei man im Sommer auch gerne mal barfuß übers Unigelände schlendert.
Na, heute schon was in die Luft gejagt?
Wer sind denn die? Mit weißen Kitteln ausgestattet, hält sich diese Studi-Gattung wohl für unverzichtbar auf dem Campus. Doch wer jetzt glaubt man kann in Karlsruhe Medizin studieren, der irrt sich. Diese Kittel tragende Fraktion steht nicht im OP, sondern höchstens im Labor. Hallo, ihr lieben Chemie- und Physikstudenten - Na heute schon was in die Luft gejagt?
Auf Erfolg getrimmte "Schnösel"
Teure Klamotten, schicke Frisur und statt Stift und Papier das neuste Ipad unterm Arm. Diese, auf Erfolg getrimmten Grazien sind die Elite des Campus - zumindest nach ihrer Ansicht. Aber seid gewarnt, ihr "schnösel": Wirtschaftswissenschaftler, Bauingenieure und Maschinenbauer, euch gibt's wie Sand am Meer. Bevor sich also der Erfolg bei euch einstellt, solltet ihr erst mal aus der Hollister verseuchten Masse hervorstechen.
Modische Leseratten
Oh, was kommt denn da auf uns zu? Ein laufender Bücherstapel wackelt auf High-Heels vorbei. In diesem Fall ist klar, die Literaturwissenschaftler haben wieder einmal die Uni-Bibliothek überfallen. Modisch korrekt gekleidete Leseratten, verdrehen den männlichen Studenten den Kopf. Sie sind heiß begehrt auf jeder Fachschaftsparty und gern gesehen in der Mensa. Denn Literaturstudenten sind in erster Linie weiblich - und vom weiblichen Geschlecht mangelt es der Männerdomäne KIT bekanntlich sehr.
So, nun aber genug der Lästereien, denn eigentlich sitzen wir ja alle im selben Boot mit Prüfungen, Vorlesungen, Referate, Seminare und Hausarbeiten. Werfen wir die Vorurteile über Bord und setzen die Segel in Richtung Uni-Zeit. Die womöglich letzte Stadion vorm "Ach-so-eintönigen-Berufsleben". Denn in der Arbeitswelt - wir können ja ein Lied davon singen - da gibt es, die heißen Sekretärinnen, die Arschkriecher und Schleimer, die Faulenzer, die Workaholics und natürlich die Läster-Schwestern...