In Absprache mit dem Wasserschifffahrtsamt wurde am Nachmittag versucht, das havarierte Containerschiff mit einem PS-starken Frachter von der Buhne herunterzuziehen. Die Behörden forderten dafür ein 3.200 PS-starkes Gütermotorschiff an, das zufällig in der Nähe war, so Robert Hellmann von der Wasserschutzpolizei Karlsruhe auf ka-news-Anfrage. Längst nicht jedes Güterschiff habe ausreichend Kraft für ein solches Manöver, erläuterte Hellmann.
Der PS-starke Retter zog das gestrandete Schiff zurück ins Fahrwasser (Foto: Gerhard Barth) |
Schiff hat Gefahrgut geladen
Um 15 Uhr wurde der erste Versuch gestartet, den gestrandeten, 135 Meter langen Binnenfrachter wieder freizubekommen - ohne Erfolg: Das Stahlseil, das die beiden Kolosse verband, riss. Das Gleiche passierte dann noch einmal. Beim dritten Versuch, gegen 17 Uhr, schließlich hielt der Stahl den enormen Kräften stand. Das Schiff kam wieder frei.
Das Schiff kam wieder frei, konnte seine Fahrt aber zunächst nicht fortsetzen (Foto: Gerhard Barth) |
Inzwischen haben sich Sachverständige an die Aufgabe gemacht, die Fahrtüchtigkeit zu prüfen. Nach ersten Ermittlungen dürfte unter anderem an der Ruderanlage ein Schaden von rund 30.000 Euro entstanden sein, so Hellmann. Erst wenn die Sicherheit gewährleistet ist, darf das Schiff seine Fahrt fortsetzen. Den Angaben zufolge hat es auch einige Gefahrgutcontainer (Kategorie 3 für entzündbare Stoffe) an Bord. Glück im Unglück für die Rheinschifffahrt: Der Verkehr auf der wichtigen Binnenwasserstraße kam durch den Unfall nicht ins Stocken.