Immer wieder erreichen den Landestierschutzverband Meldungen besorgter Tierfreunde über Schafe, Rinder, Ponys und Pferde, die ohne ausreichende Versorgung mit Frischwasser und ohne Schatten in der prallen Sonne stehen. Weidetiere leiden genauso wie Menschen an den Folgen zu intensiver Sonnen- und Hitzeeinwirkung, so der Verband. Grundsätzlich gelte daher auch für Weidetiere: Schatten und Wasser sind unabdingbar.
Rinder etwa könnten ihren Wasserbedarf, nicht ausschließlich über das im Futter gebundene Wasser decken. Dabei sei bei erwachsenen Rindern von einem Durchschnittsbedarf von etwa 40 Litern auszugehen - milchproduzierende Kühe und Mutterkühe mit Kälbern brauchten sogar das Doppelte. Pferde benötigen im Sommer mindestens 60 Liter Trinkwasser täglich pro Tier und auch für Schafe sei ausreichend Trinkwasser lebensnotwendig.
Die Tierschützer informieren darüber, dass jeder Tierhalter nach geltendem Tierschutzrecht dazu verpflichtet ist, für seine Tiere entsprechende Vorsorge zu treffen. Fehlten natürliche Schattenspender wie dichte Laubbäume, müssten zusätzliche Schattenplätze geschaffen werden. Schon eine großflächig gespannte Plane biete Schutz vor der direkten Sonneneinstrahlung.
„Eine weitaus sinnvollere Maßnahme ist es natürlich die Tiere über die Mittagshitze in den Stall zu holen und nur am frühen Morgen oder späten Abend beziehungsweise über Nacht auf die Weide oder Koppel zu lassen“ rät Herbert Lawo, Vorsitzender des Landestierschutzverbandes. „Dann sind nicht nur die Temperaturen erträglich, sondern auch Mücken und Bremsen weniger aktiv, die Weidetiere durch ihre Stiche oder Bisse noch zusätzlich belästigen.“ so Lawo ergänzend.
Der Landestierschutzverband will jeden Hinweis aus der Bevölkerung ernst nehmen und ermutigt alle Mitbürger, bei Verdacht auf unsachgemäße Weidetierhaltungen zum Schutz der Tiere umgehend den örtlichen Tierschutzverein, die Polizei oder das zuständige Veterinäramt zu informieren.