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Karlsruhe: Rüffel vom Rechnungshof

Karlsruhe

Rüffel vom Rechnungshof

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    Laut Rechnungshof gab die Uni Karlsruhe im Jahr 2005 allein für die Gebäudereinigung zirka fünf Millionen Euro aus. "Diese Summe sollte Anlass genug geben, um hier über eine Optimierung nachzudenken", so Martin Frank, Präsident des Rechnungshofs, bei der Vorstellung der "Denkschrift" am gestrigen Montag. "Wir haben an der Universität bei unserer Untersuchung ein jährliches Einsparpotenzial von 1,5 Millionen Euro aufgezeigt."

    Rechnungshof sieht Einsparpotenzial bei Eigenreinigung

    Der Rechnungshof moniert nicht nur den Verzicht auf eine öffentliche Ausschreibung. Zudem gebe es weder bei der Universität intern noch landesweit ein Controllingsystem auf der Basis aussagefähiger Kennzahlen zu Kosten- und Leistungsdaten für die Reinigung. Dies habe die Verschleierung organisatorischer Mängel begünstigt und zu der jahrelangen unwirtschaftlichen Verfahrensweise geführt, kritisiert der Rechnungshof. Die nun erstmals bei der Universität durchgeführte Prüfung habe gezeigt, dass auch in diesem Bereich durch entsprechende Organisationsmaßnahmen hohe Einsparungen möglich seien.

    An der Universität Karlsruhe war im Jahr 2005 eine Bodenfläche von insgesamt 342.000 Quadratmeter zu reinigen, zirka 40 Prozent der Fläche wurden durch eigene Beschäftigte gereinigt. Für die Eigenreinigung errechneten die Finanzkontrolleure Kosten je gereinigtem Quadratmeter in Höhe von 17,26 Euro, die Kosten bei der Fremdreinigung konnten ab 2006 auf 7,22 Euro gesenkt werden. Nach Ansicht des Rechnungshofs hätte sich diese Kostenersparnis mit einer früheren Ausschreibung schon viel eher realisieren lassen. Auch bei der Eigenreinigung, heißt es weiter, sollten die Kosten durch entsprechende Maßnahmen reduziert werden.

    Die Finanzkontrolleure gehen derzeit bei der Uni Karlsruhe von einem kurzfristig zu realisierenden Einsparpotenzial von 400.000 Euro pro Jahr aus. Durch ein internes Reinigungscontrolling wären längerfristig aber höhere Einsparungen denkbar. Angesichts der hohen finanziellen Belastung der Universitäten durch die Gebäudereinigung regt der Rechnungshof weiter an, die wesentlichen Kosten- und Leistungskennzahlen der Hochschulen im Land an zentraler Stelle regelmäßig zusammenzuführen und die Steuerung der Wirtschaftlichkeit beispielsweise durch ein universitätsübergreifendes Benchmarking zu unterstützen.

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