Vogel, der 1954 in Busenbach geboren wurde, baute in Ettlingen 1975 sein Abitur. Nach seinem Wehrdienst absolvierte der leidenschaftliche Fahrradfahrer verschiedene Praktika bei den Brauereien Moninger und Hoepfner. 1977 entschloss sich der Busenbacher die "Brau-Uni" in Weihenstephan zu besuchen, und nach fünf Jahren beendete er das Studium mit dem Titel Diplom-Brauingenieur und Getränketechnologe. Jedoch war dieser Abschluss damals wenig wert, jährlich machten 20 bis 30 Brauerei dicht, und es gab Braumeister wie Sand am Meer. Deshalb hielt sich Vogel bis 1985 mit verschiedenen Zeitarbeitsverträgen in der Hopfenverarbeitung und verschiedenen Brauereien über Wasser.
Seinen Beruf wollte der KSC-Fan nicht aufgeben, selbst wenn keine dauerhafte Stelle in Aussicht war. Auch deshalb beschäftigte er sich mit dem Thema "Hausbrauerei". 1985 wurde als "Notlösung" das Vogelbräu Karlsruhe eröffnet. Vogel war damit der erste Hausbrauer in ganz Süddeutschland und Vorreiter einer ganzen Welle von derartigen Gründungen. Schon vom ersten Tag an war seine Gaststätte so gut besucht, dass die Biervorräte bald aufgebraucht waren. Mit Zwiebelkuchen und neuem Wein wurde diese Zeit überbrückt und Vogel, der sich gerne auch mit Wein beschäftigt, forderte zusätzliche Tanks an, vergrößerte den Keller, das Lokal erhielt ein Nebenzimmer und einen Biergarten.
Der Busenbacher war so gefragt, dass sich auch die nationale Presse für seine neue Geschäftsidee interessierte. Der "Stern", die "Bunte" und das Fernsehen berichteten aus dem Vogel-Bräu. 1988 kam in Ettlingen im ehemaligen Kino eine zweite Brauerei dazu. Acht Jahre später wurden in Dresden das Ball- und Brauhaus Watzke und schließlich in Durlach weitere Hausbrauereien eröffnet. "Heute weiß ich, dass ich von Anfang an instinktiv vieles richtig gemacht habe", sagt der Erfinder des "Vogelbräus". Der gleichen Ansicht waren wohl auch die Mitglieder des "Bunds Freiheit statt Baden-Württemberg", die Vogel zum "Badener des Jahres 2005" wählten.
Beschreiben Sie sich mit drei Worten:
Zuverlässig, zielstrebig und flexibel.
Was ist Ihre größte Stärke?
Entscheidungen überlege ich mir sehr gründlich.
Was ist Ihre größte Schwäche?
Schiebe einige unerledigte Dinge lange vor mir her.
Was war als Kind oder Jugendlicher Ihr Traumberuf? Haben Sie damals jemals daran gedacht, das zu werden, was Sie heute sind?
Wie bei den meisten Lokführer oder Pilot. Der jetziger Beruf hat sich erst recht spät ergeben, weil ich weder familär noch in näherer Umgebung Vorbilder hatte.
Was würden Sie im Leben gerne noch erreichen?
Einen dauerhaft leeren Schreibtisch.
Was nervt Ihre/n Partner/in am meisten an Ihnen?
Unpünktlichkeit.
Auf welchen Gegenstand möchten Sie im Leben nicht verzichten?
Tageszeitung, der Spiegel.
Wen würden Sie gerne auf den Mond schießen?
Ist niemand wert, dafür wäre das viele Geld zu schade.
Welcher Mensch beeindruckt Sie?
Alle Menschen, die sich nicht zu wichtig nehmen.
Welche Musik (Interpret und Titel) und welcher Film haben Sie am meisten beeindruckt?
Fast alles von den Rolling Stones - Harold and Maude.
Welches Buch haben Sie als letztes gelesen?
Abriss der Bierbrauerei von Ludwig Narziss.
Sie werden als Tier geboren. Als welches?
Natürlich als Vogel.
Sie tauschen einen Tag mit einer Person des anderen Geschlechts - wer wäre das?
Dazu fällt mir niemand ein.
Was finden Sie an Karlsruhe reizvoll?
Lage, Nähe Elsass, Pfalz, Klima - hat alles was ich brauche.
Was würden Sie an Karlsruhe ändern, wenn Sie Oberbürgermeister/in wären?
Ich würde versuchen, die Karlsruher dahin zu bringen, dass sie nicht alles zerreden und mehr die positiven Seiten zu sehen.
Welches sind die markantesten Karlsruher / deutschen Köpfe?
Harald Hurst, Regina Halmich und Ede Becker.
Sie leben in einem anderen Land. Welcher Grund könnte Sie dazu bewegen beziehungsweise davon abhalten, nach Deutschland einzuwandern?
Sicherheit, Meinungsfreiheit und Lebensqualität. Es wird viel zu viel gejammert.
Es geht um das Glück der Republik. Welche Person, Gruppierung oder Idee sollte mehr Einfluss gewinnen?
Gruppierungen die weiter als vier Jahre bis zur nächsten Wahl denken.
Wie und wo möchten Sie sterben?
Egal wo, halbwegs gesund.
Kommen Sie in den Himmel oder in die Hölle?
Daran glaube ich nicht.