Am Ende dieser Saison läuft der Vertrag zwischen Hoepfner und dem Karlsruher SC aus. Die Privatbrauerei beliefert den KSC seit November 1996 mit zirka 600 Hektoliter Bier pro Spielzeit. Doch zur kommenden Spielzeit ist die Zusammenarbeit zwischen der Brauerei und dem Verein beendet, wie beide Seiten gegenüber ka-news bestätigten. Der Vertrag wird nicht mehr verlängert, da die Badische Staatsbrauerei Rothaus, die schon seit längerem das "Badnerlied" vor dem Spiel präsentiert, dem KSC ein gutes Angebot unterbreitet hat. So soll Rothaus zirka 250.000 Euro pro Jahr an die Blau-Weißen zahlen. Das sind erheblich mehr als die etwa 150.000 Euro, die der langjährige Bierlieferant Hoepfner an den Zweitligisten zahlte.
"Der Verein verliert sein Herz, wir nur ein paar Liter Bier"
Friedrich Georg Hoepfner ist enttäuscht über das Verhalten des KSC (Foto: ka-news) |
Bei den KSC-Verantwortlichen stehen die wirtschaftlichen Interessen im Vordergrund. So hat der Verein in der Vergangenheit mehrere Angebote von Brauereien geprüft und sich jetzt für das von Rothaus entschieden. Hoepfner-Geschäftsführer Dr. Friedrich Georg Hoepfner kann das Handeln des badischen Traditionsvereins nicht verstehen: "Es ist sehr schade, ich bin schon enttäuscht. Es gab im Herbst vergangenen Jahres ein erstes Gespräch, danach hat der KSC weitere Termine platzen lassen." Warum die Blau-Weißen den Vertrag mit Hoepfner nicht mehr verlängern wollten, weiß er nicht. "Das ist kein Stil für einen regionalen Verein, der hier verwurzelt ist", so der Geschäftsführer gegenüber ka-news.
"Ein Verein wie der KSC, der hier in Karlsruhe vor allem seine Unterstützung zieht und dann mit einem regionalen Partner so umspringt, das ist einfach keine Art. Aber wenn man sieht, dass sie viele Spieler von außerhalb holen, einen Manager von außerhalb verpflichten, dann kann er auch sein Bier von außerhalb holen", legt Hoepfner nach. Der "Burgherr" ist schwer verärgert. Er wird das Gespräch mit dem Verein nicht mehr suchen. Er geht auch davon aus, dass sich der KSC nicht mehr bei ihm meldet. "Möglicherweise ist der Schritt für den KSC schlimmer als für Hoepfner. Der Verein verliert sein Herz, wir nur ein paar Liter Bier", meint Hoepfner abschließend.
"Ich glaube nicht, dass Hoepfner das Doppelte gezahlt hätte"
Präsident Hubert H. Raase ist auf das wirtschaftliche Wohl des Vereins bedacht (Foto: ka-news) |
Zudem hat Hoepfner dem KSC auch durch die Bereitstellung von Darlehen finanziell unter die Arme gegriffen. KSC-Präsident Hubert H. Raase blickt aber in Zukunft und da sind für ihn aber die wirtschaftlichen und finanziellen Gründe ausschlagebend für den "Biertausch" gewesen: "Wir haben mit der Firma Hoepfner sehr gut zusammengearbeitet. Für uns ist es aber wichtig, dass wir mit einem Partner in Zukunft wirtschaftlich gut zusammenarbeiten. Das ist mit Rothaus so." Über die geplatzten Gespräche mit der Karlsruher Brauerei wollte der KSC-Präsident gegenüber ka-news nicht weiter eingehen: "Das hat jetzt keinen Sinn. Ich glaube auch nicht, dass Hoepfner noch um das Doppelte nachgelegt hätte." Der Vertrag mit Rothaus läuft über fünf Jahre bis zum 30. Juni 2010. Die Badische Staatsbrauerei erwirbt das exklusive Ausschankrecht im Wildpark, also unter anderem im Stadion und dessen Umfeld sowie im KSC-Clubhaus.